Schusswaffen aus dem 3D-Drucker könnten den illegalen Waffenhandel verstärken, warnt ein Polizeiexperte. Zudem könnten die Waffen auch gefährlich für den Besitzer werden.

Berlin - Schusswaffen aus 3D-Druckern können nach Einschätzung des kommissarischen Chefs des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, das Problem des illegalen Waffenhandels verstärken. „Aber ehrlich gesagt sind frei verfügbare Waffen, solche in Eigenkonstruktion oder die Zweckentfremdung von Gegenständen zur Gewaltausübung doch nicht neu“, sagte Fiedler der „Welt“ (Dienstag). So gebe es im Internet auch Bauanleitungen für Sprengstoff. Schusswaffen aus dem 3D-Drucker wären dann eine zusätzliche Facette.

 

In den USA will die Organisation Defense Distributed Pläne zur Herstellung von Waffen auf 3D-Druckern veröffentlichen. Die deutsche Rechtslage sei klar, sage Fiedler: „Stellt man so eine Waffe her oder besitzt sie, macht man sich strafbar.“ Ein grundlegendes Problem seien Waffen aus dem 3D-Drucker aber bisher nicht. „Zum einen sind 3D-Drucker noch ziemlich teuer, außerdem sind die Waffenmodelle unausgereift und besonders für den Schützen selbst gefährlich.“ Die Technik werde sich aber weiterentwickeln.

Kontrollen am Flughafen erkennen auch Plastik-Waffen

„Es ist derzeit sehr viel einfacher, sich so (illegal) eine Waffe zu besorgen, als selbst eine herzustellen“, sagte der Kommissarische BKA-Bundesvorsitzende. Auch Gegenstände aus Kunststoff ließen sich zudem technisch erkennen. „Es sollte bei Kontrollen am Flughafen schon heute keinen Unterschied mache, ob eine Waffe aus Metall oder Plastik besteht.“

Produkte aus 3D-Druckern könnten aber auch in ganz anderen Bereichen lauern. „Es könnten zum Beispiel sicherheitsrelevante Teile, etwa als Ersatzteile im Auto, hergestellt und verbaut oder illegal vertrieben werden“, sagte Fiedler.