Die Polizei hat nach jahrelanger Ermittlung eine Frau festgenommen, die Supermärkte in Bayern und Baden-Württemberg überfallen und auf einen Passanten geschossen haben soll. Die Frau war bestens mit Munition und Waffen ausgestattet.

Ansbach - Die beschuldigte 46-Jährige hat die Taten nach Angaben der Polizei vom Freitag zugeben und sitzt nun wegen schweren Raubes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft. In ihrer Wohnung bei Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg fanden die Beamten im Juli ein Arsenal mit 22 Waffen und 1000 Schuss Munition. Darunter sei auch die bei dem Schuss auf einen Passanten verwendete Waffe.

 

Maskiert bei Überfällen

Der Frau werden drei Raubüberfälle im Dezember 2011 und Februar 2012 in Rauenberg, Abstatt und Murr vorgeworfen sowie einer im März 2012 in Burgoberbach. Die maskierte Frau soll jeweils Angestellte mit einer Schusswaffe bedroht und Tausende Euro erbeutet haben. In Mittelfranken schoss sie laut den Ermittlungen auf dem Parkplatz des Supermarktes sechsmal auf einen Passanten, der sie fotografieren wollte. Der Mann wurde nicht verletzt.

Die gelernte Werkzeugmacherin bestellte Dekowaffen im Internet und baute sie zu scharfen Waffen um, wie Oberstaatsanwalt Michael Schrotberger sagte. Seit ihrer Kindheit sei sie an den Umgang mit Pistolen und Gewehren gewöhnt gewesen. Bei dem Raubüberfall in Franken trug die 46-Jährige in jeder Hand eine Waffe. „Eine, um die Kassiererin zu bedrohen und die andere, um die Kunden im Laden abzuschrecken“, sagte der Ansbacher Kripo-Chef Hermann Lennert. Als Motiv nannte die Frau Geldnot, da sie in Casinos viel verspielt habe.