Er sieht als Grund einen „parteipolitischen Machtkampf zwischen Frau von der Leyen und Frau Merkel“, bei dem es nur vordergründig um Heckler & Koch gehe. Die Firma sei ein Opfer von „Propaganda“, und „politischer Ränkespiele“, glaubt auch Hans-Walter Blass, Seniorchef des Zeitschriftenladens am Talplatz. Als Zugezogener identifiziert sich der 70-jährige Rheinländer wie selbstverständlich mit dem Unternehmen. Sein halbes Leben ist er schon hier.

 

Der Aufschwung für die Rüstungsindustrie beginnt gleich nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Die in der Gewehrfabrik ausgebildeten Brüder Wilhelm und Paul Mauser beginnen damit, Gewehre zu bauen. Zu Tausenden und Abertausenden werden sie in beiden Weltkriegen gebraucht. Ende des Zweiten Weltkrieges hat das Unternehmen mehr als 10 000 Mitarbeiter, die Hälfte davon Zwangsarbeiter.

1949 wollen die Mauser-Ingenieure Edmund Heckler und Theodor Koch das Rüstungsverbot umgehen. Sie gründen mit einem Kompagnon Heckler & Koch und liefern Waffen und Ersatzteile an Polizei, Bundesgrenzschutz und die Alliierten. Bald schon schrauben sie Gewehre für den spanischen Diktator Franco zusammen. Mauser geht 2004 in der Firma Rheinmetall auf. Dritter im Bunde ist die Firma Feinwerkbau, die Luftgewehre und Sportpistolen baut.

Säureanschlag auf Garten des ehemaligen Diakons

„Kein Mensch würde von diesem Nest Notiz nehmen, gäbe es hier nicht seit 200 Jahren Waffenproduzenten“, sagt der ehemalige Diakon Ulrich Pfaff, 77, gebürtiger Oberndorfer und der einzige Pazifist weit und breit, der sich so etwas zu sagen traut. Dem ehemaligen Botschafter von „Brot für die Welt“ ist sein Mut schlecht bekommen. Auf seinen Garten wurde ein Säureanschlag verübt. „Es gab Vandalismus“, sagt er. Den übrigen Einwohnern geht die andauernde Berichterstattung vor allem eins: auf die Nerven. Gerne reden will niemand darüber. „Wenn die die Waffen nicht liefern, dann tun es andere“, sagt die Apothekerin und zuckt mit den Schultern.

Kritik an der Firma wird, wenn überhaupt, nur versteckt geübt. Die Verkäuferin in der Metzgerei meint, dass mit den Heckler & Koch-Waffen „schon viele Menschen sterben“ müssten. Doch das sind Einzelmeinungen. „Ich habe nichts gegen die Firma. Die hat auch ihre Daseinsberechtigung“, sagt Leon, der auf seinen Bus wartet. Die meisten seiner Mitschüler aus der achten Klasse denken ähnlich wie der 14-Jährige über die Waffenfirma. Als sie das Thema Heckler & Koch im Gemeinschaftskundeunterricht besprechen wollen, winkt der Lehrer ab. Nein, danke. Kein Interesse.

In einem ehemaligen Kloster beginnt die Waffenproduktion

Praktisch alle Ermittlungen gegen Heckler & Koch der vergangenen Jahre gehen auf ihn zurück. Grässlin glaubt, dass Heckler & Koch wegen der Verfahren bald am Ende ist, auch weil das von Finanzinvestoren übernommene Unternehmen im Mai des Jahres 2011 Hochzinsanleihen über fast 300 Millionen Euro aufnehmen musste und bis zum Jahr 2018 einen hohen Zins- und Schuldendienst leisten muss.

Der Talplatz ist prägend. Unweit liegt die Geburtsstätte Oberndorfs als Waffenschmiede. Im ehemaligen Augustinerkloster hatte im Jahr 1811 der württembergische König Friedrich die Königlich Württembergische Gewehrfabrik einrichten lassen. Seither lebt die Stadt mit und von der Waffenproduktion. Eine Monopolindustrie, auf die Oberndorf stolz ist.

Klaus Haischer, Rechtsanwalt und ehemaliger SPD-Landtagsabgeordneter, den man in der Apotheke um die Ecke trifft, macht da keine Ausnahme. „Ich war beim Bund, mein Sohn war es auch. Von Problemen mit dem G36 ist uns nichts bekannt. Auch nicht von Kameraden meines Sohnes, die in Afghanistan waren“, sagt der ehemalige Zweite Vorsitzende der baden-württembergischen Landesanstalt für Kommunikation (LfK).

1945 arbeiten zehntausend Menschen bei Mauser

Er sieht als Grund einen „parteipolitischen Machtkampf zwischen Frau von der Leyen und Frau Merkel“, bei dem es nur vordergründig um Heckler & Koch gehe. Die Firma sei ein Opfer von „Propaganda“, und „politischer Ränkespiele“, glaubt auch Hans-Walter Blass, Seniorchef des Zeitschriftenladens am Talplatz. Als Zugezogener identifiziert sich der 70-jährige Rheinländer wie selbstverständlich mit dem Unternehmen. Sein halbes Leben ist er schon hier.

Der Aufschwung für die Rüstungsindustrie beginnt gleich nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Die in der Gewehrfabrik ausgebildeten Brüder Wilhelm und Paul Mauser beginnen damit, Gewehre zu bauen. Zu Tausenden und Abertausenden werden sie in beiden Weltkriegen gebraucht. Ende des Zweiten Weltkrieges hat das Unternehmen mehr als 10 000 Mitarbeiter, die Hälfte davon Zwangsarbeiter.

1949 wollen die Mauser-Ingenieure Edmund Heckler und Theodor Koch das Rüstungsverbot umgehen. Sie gründen mit einem Kompagnon Heckler & Koch und liefern Waffen und Ersatzteile an Polizei, Bundesgrenzschutz und die Alliierten. Bald schon schrauben sie Gewehre für den spanischen Diktator Franco zusammen. Mauser geht 2004 in der Firma Rheinmetall auf. Dritter im Bunde ist die Firma Feinwerkbau, die Luftgewehre und Sportpistolen baut.

Säureanschlag auf Garten des ehemaligen Diakons

„Kein Mensch würde von diesem Nest Notiz nehmen, gäbe es hier nicht seit 200 Jahren Waffenproduzenten“, sagt der ehemalige Diakon Ulrich Pfaff, 77, gebürtiger Oberndorfer und der einzige Pazifist weit und breit, der sich so etwas zu sagen traut. Dem ehemaligen Botschafter von „Brot für die Welt“ ist sein Mut schlecht bekommen. Auf seinen Garten wurde ein Säureanschlag verübt. „Es gab Vandalismus“, sagt er. Den übrigen Einwohnern geht die andauernde Berichterstattung vor allem eins: auf die Nerven. Gerne reden will niemand darüber. „Wenn die die Waffen nicht liefern, dann tun es andere“, sagt die Apothekerin und zuckt mit den Schultern.

Kritik an der Firma wird, wenn überhaupt, nur versteckt geübt. Die Verkäuferin in der Metzgerei meint, dass mit den Heckler & Koch-Waffen „schon viele Menschen sterben“ müssten. Doch das sind Einzelmeinungen. „Ich habe nichts gegen die Firma. Die hat auch ihre Daseinsberechtigung“, sagt Leon, der auf seinen Bus wartet. Die meisten seiner Mitschüler aus der achten Klasse denken ähnlich wie der 14-Jährige über die Waffenfirma. Als sie das Thema Heckler & Koch im Gemeinschaftskundeunterricht besprechen wollen, winkt der Lehrer ab. Nein, danke. Kein Interesse.