Die Künstler der Wagenhallen wollen stärker nach außen präsent werden. Im Inneren der Kulturspielstätte wird neu strukturiert: Ein Lenkungskreis soll für einen besseren Ausgleich innerhalb des Kreativ-Areals sorgen.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Schon die Wahl des Fotomotivs ist politisch. Die Künstler hätten gerne die Halle als solche von draußen fotografiert. „Wir müssen ja nicht so groß aufs Bild, es geht ja nicht nur um uns“, sagt Susa Reinhardt, und Lukasz Lendzinski nickt. Beide Künstler arbeiten in den Wagenhallen und sprechen beim Interview für die rund 80 Künstler, die am Nordbahnhof meist heimlich, still und leise vor sich hinarbeiten. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Die Künstler der Wagenhallen wollen sichtbarer werden. Bei der Eröffnung der Interimsspielstätte Kulturniederlassung Südwest in der Türlenstraße waren sie präsent. In der Galerie der Stadt Backnang stellen sie noch bis Februar 2014 aus. Und am Freitag startet im Künstlerhaus im Stuttgarter Westen eine Werkschau der Künstler, die den vielsagen Titel „Ich versteh‘ nur Nordbahnhof!“ hat.

 

Der Subtext hinter all den Ausstellungsaktivitäten: Bisher wurde unsere Arbeit nicht richtig wertgeschätzt. „Bei 80 Künstlern ist es nicht leicht, funktionierende Kommunikationsstrukturen aufzubauen“, erklärt Lukasz Lendzinski. Der Vorwurf, der bei Gesprächen mit den Künstlern der Wagenhallen seit Jahren im Raum steht, lautet verkürzt gesagt so: Das Verhältnis zwischen dem Kulturbetrieb Wagenhallen, der Konzerte und Partys veranstaltet sowie die Fremdveranstaltungen koordiniert, und den Künstlern, die zum Teil im Kunstverein Wagenhallen organisiert sind, stimmt nicht immer.