Die Staatsoper Stuttgart setzt ihren „Ring des Nibelungen“ fort: mit einer „Siegfried“-Inszenierung, die zwar schon 23 Jahre alt ist, aber immer noch ungemein spannend und immer wieder sogar umwerfend komisch.

Lächelnd, ja laut lachend verlässt das Publikum am Sonntagabend das Stuttgarter Opernhaus. Dabei hat es gerade einen langen Abend mit Wagner überlebt, der schon am Nachmittag begann. Und dann noch „Siegfried“, das vielleicht schwierigste der vier Werke im „Ring des Nibelungen“, ein Stück mit wenig Handlung und mit elend langen Dialogen. Allein der Fragemarathon im ersten Akt ist gemeinhin eine Gähnnummer, und bis im letzten Akt die frisch Verliebten Siegfried und Brünnhilde einander zu den vielsagenden Worten „Leuchtende Liebe, lachender Tod“ in die Arme fallen, sind in der Regel gut vier Stunden Musiktheater fast ohne Spannung und am Ende auch ohne Erotik vergangen.