Gewählt ist gewählt: Überragend ist das Ergebnis für Peter Pätzold allerdings nicht ausgefallen. Dass ihm am Ende insgesamt 23 Stadträte ihre Stimme versagten, ist kein Traumstart ins neue Amt, sagt StZ-Redakteur Thomas Braun.
Stuttgart - Gewählt ist gewählt: Überragend ist das Ergebnis für Peter Pätzold allerdings nicht ausgefallen. Dass ihm am Ende insgesamt 23 Stadträte ihre Stimme versagten, ist für den einzigen Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Baubürgermeisters Matthias Hahn (SPD) kein Traumstart ins neue Amt. Aber damit war nach den Diskussionen im Vorfeld der Wahl auch nicht zu rechnen.
Ob die 19 Gegenstimmen, zwei Enthaltungen und zwei ungültige Stimmen, die der Grüne hinnehmen musste, nun der nach seiner Nominierung aufgeflammten Diskussion um das Auswahlverfahren für den Posten oder gar seiner Person geschuldet waren, darüber lässt sich nur spekulieren. Tatsache ist: den Grünen stand als zweitstärkster Fraktion das Vorschlagsrecht für das Ressort für Bauen und Umwelt zu – und sie waren auf der Bürgermeisterbank gemessen an ihrer zahlenmäßigen Stärke im Rat unterrepräsentiert.
Wichtiger und unbestritten ist aber, dass der neue Mann an der Spitze des Bau- und Umweltreferats in seiner Zeit als Stadtrat und Fraktionssprecher großes Engagement gezeigt und viel Sachverstand bewiesen hat. Pätzold weiß, wie die Verwaltung tickt und wie die Stuttgarter Kommunalpolitik funktioniert. Das ist wahrscheinlich wichtiger als architektonische Visionen, die so mancher Berufskollege gerne als höchstes Qualifikationsmerkmal beschwört. Dass Pätzold konkrete Vorstellungen für die Stadtgestaltung hat, hat seine Vorstellung dokumentiert. Ob er sie mit Leben füllen kann, werden die nächsten acht Jahre zeigen.