Otmar Heirich setzt sich im zweiten Wahlgang durch - und bleibt OB in Nürtingen. Auf Platz zwei kommt eine Kandidatin, die nicht auf dem Wahlzettel stand.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Nürtingen - Die große Überraschung ist ausgeblieben. Otmar Heirich (SPD), seit acht Jahren Oberbürgermeister von Nürtingen (Kreis Esslingen), ist am Sonntag im zweiten Wahlgang in seinem Amt bestätigt worden. 49,6 Prozent derjenigen Wähler, die ihre Stimme abgegeben haben, entschieden sich für den 60-Jährigen.

 

Auf Platz zwei landete die Nürtinger Kulturbürgermeisterin Claudia Grau mit 32 Prozent. Bundesweit hatte die Nürtinger Wahl im Vorfeld für Aufsehen gesorgt, weil Claudia Grau überhaupt nicht kandidiert hatte. Allerdings hatte wenige Tage vor dem ersten Wahlgang eine Initiative im Internet damit begonnen, die Werbetrommel für die 47-jährige Verwaltungsfachfrau zu rühren. Schon vor 14 Tagen hatte Claudia Grau daraufhin knapp sechs Prozent der Stimmen erhalten. Da die Initiative dadurch Morgenluft witterte, hat sie zuletzt ihre Bemühungen noch verstärkt und mit Hilfe von Anzeigen und Flugblättern für Claudia Grau Stimmung gemacht.

Keine Chance hatte im zweiten Wahlgang das 25-jährige CDU-Mitglied Sebastian Kurz. Nicht nur, dass ihm seine eigene Partei die Unterstützung verweigert hatte. Zuletzt war er auch wegen Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit Leserbriefen und seiner Bewerbungsschrift von der Lokalpresse scharf kritisiert worden. Außerdem musste Kurz Unregelmäßigkeiten bei zwei früheren Arbeitgebern einräumen. Gestern erhielt er dafür die Quittung. Hatte er im ersten Wahlgang noch 25,5 Prozent erhalten, so waren es diesmal nur noch 12,3. Auf Platz vier landete Andreas Deuschle mit vier Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.