Der CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer schafft es in Sachsen, die AfD in Schach zu halten – gerade noch.

Dresden - König Kurt (89) sitzt mit seiner Gattin am Wahlabend an einem extra für ihn weiß gedeckten Tisch im Chiaveri, dem schicken Dachrestaurant über dem sächsischen Landtag, wo die Christdemokraten feiern und der heimische Tropfen „Strasser Cuvée Meissenweiss“ in Mengen fließt. Der CDU-Politiker Kurt Biedenkopf hat als Wessi-Import in Sachsen einst Mehrheiten um die 60 Prozent geholt, jetzt grinst er – schlohweiß – über beide Backen und freut sich über den Wahlsieg des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der mit seiner CDU noch im Frühsommer mit Werten von 24 Prozent am Boden lag. Die AfD war gleichauf mit den Christdemokraten, lag in einer Umfrage sogar vor ihr. „Kretschmer hat eine schier unlösbare Aufgabe übernommen. Er hat der CDU wieder Mut gegeben, er kann junge Leute gewinnen. Er hat bewiesen, dass er es kann“, schwärmt Biedenkopf. Und Kretschmer ist ein Typ, der nicht lange fackelt. Wenige Minuten nach der ersten Hochrechnung und dem lautstarken Jubel der Christdemokraten ist er schon da im Chiaveri, von kleiner Statur, auf dem Podium kaum sichtbar, begleitet von seiner Partnerin und Mutter seiner beiden Söhne, Annett Hofmann.