Nach der Wahl in Schweden sind alle Stimmen ausgezählt. Demnach hat Rot-Grün eine Mandat mehr als die liberal-konservative „Allianz“. Die Regierungsbildung bleibt indes unklar.

Stockholm - Vier Tage nach der Wahl sind in Schweden alle Stimmen gezählt. Demnach erhält der rot-grüne Block von Regierungschef Stefan Löfven ein Mandat mehr als die liberal-konservative „Allianz“. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten büßten in der Schlussrechnung wieder ein Mandat im Vergleich zum Ergebnis aus der Wahlnacht ein, wie die Wahlbehörde am Donnerstag mitteilte. Demnach sollen die Resultate an diesem Freitag im Rahmen einer Nachzahlung noch mal geprüft werden.

 

Die Auszählung der Stimmen zog sich so lange hin, weil nach der Wahlnacht noch mehrere Zehntausend Wahlunterlagen aus dem Ausland und Briefwahlstimmen aus Schweden gesichtet werden mussten. Die beiden traditionellen politischen Blöcke trennten davor weniger als 30 000 Stimmen.

Schwedendemokraten mit 62 Sitzen

Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erhält der rot-grüne Block aus Sozialdemokraten, Grünen und sozialistischer Linkspartei 144 und die liberal-konservative Vier-Parteien-Allianz 143 Mandate im neuen Reichstag. Die einwanderungsfeindlichen Schwedendemokraten kommen auf 62 Sitze.

Wer die neue Regierung führt, ist damit aber noch nicht geklärt. Die Sozialdemokraten beanspruchen als stärkste Kraft dieses Recht für sich, doch auch die konservativen Moderaten aus der „Allianz“ haben Ansprüche angemeldet. Beide Blöcke haben sich bereit erklärt, über eine lagerübergreifende Regierung zu sprechen, um die Macht der Schwedendemokraten zu begrenzen.