Bei seiner Wahl zum Landtagspräsidenten muss Wilfried Klenk auch mit Gegenwind rechnen. Vor allem die Frauen aus der Grünen-Fraktion würden gegen Klenk votieren.
 

Stuttgart - Der CDU-Kandidat für den Posten des Landtagspräsidenten, Wilfried Klenk, muss sich bei seiner Wahl an diesem Mittwoch auf zahlreiche Gegenstimmen einstellen. Allein aus der Grünen-Fraktion würden einige Abgeordnete - vor allem die Frauen - gegen Klenk votieren, sagte der Grünen-Abgeordnete Nikolaus Tschenk der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

 

Klenk habe bei seiner Vorstellung in der Grünen-Fraktion am Dienstag schwach gewirkt. Man habe nicht den Eindruck gewonnen, dass der CDU-Mann als Landtagspräsident überparteilich agieren wolle. Klenks Nominierung hatte bei CDU-Frauen, aber auch in anderen Parteien für Empörung gesorgt - vor allem, weil die Südwest-CDU zur Förderung von Frauen das Programm „Frauen im Fokus“ ins Leben gerufen hatte.

Bei den Grünen sei man der Meinung, dass die CDU extra einen eher schwachen Kandidaten nominiert habe, damit Spitzenkandidat Guido Wolf im Falle einer Niederlage bei der Landtagswahl 2016 auf den Posten zurückkehren könne. Klenk hatte sich in der CDU-Fraktion gegen Ex-Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch durchgesetzt.

Der Sozialpolitiker soll Wolf nachfolgen, der zuerst die CDU-Spitzenkandidatur und dann auch den Fraktionsvorsitz übernommen hatte. Wolf hatte angekündigt, im Fall eines Wahlsiegs sein Kabinett zur Hälfte mit Frauen zu besetzen.