Der Kommunalwahl-Atlas von stuttgarter-zeitung.de bereitet erstmals Wahlergebnisse nach Stadtteilen auf. Wir erklären Ihnen die beiden Einschränkungen, die dafür notwendig sind - und wie Sie die Daten lesen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Der Kommunalwahl-Atlas von stuttgarter-zeitung.de bereitet erstmals Wahlergebnisse für alle 152 Stuttgarter Stadtteile auf. So wird eine detailliertere Analyse des Wählerverhaltens bei der Kommunalwahl 2009 möglich. Das ist möglich, weil uns das Statistische Amt der Stadt Stuttgart eine bereits vorliegende Auszählung der Kommunalwahl nach Stadtteilen neu aufbereitet hat.

 

Wir stellen die aufbereiteten Daten in Form einer interaktiven Karte dar. Sie können zwischen den Ergebnissen der Parteien und weiteren Kategorien wählen; nach der Auswahl werden die Ergebnisse in den einzelnen Stadtteilen in der Karte dargestellt. Je dunkler ein Stadtteil eingefärbt ist, desto höher der Wert in der jeweiligen Kategorie. Mit einem Klick auf den Stadtteil erhalten sie weitere Informationen.

Wertvoll ist der Blick in die Stadtteile insbesondere in vielfältigen Stadtbezirken - zum Beispiel in Stuttgart-Nord. Dieser Stadtbezirk umfasst wohlhabende und weniger wohlhabende Stadtteile, die eine höchst unterschiedliche Bevölkerungsstruktur aufweisen. Hier beispielsweise nur zu schauen, welche Partei im gesamten Stadtbezirk wie viele Stimmanteile geholt hat, gibt nicht das vollständige Bild wieder.

Eine Einschräkung

Bei dieser Darstellung gibt es eine Einschränkung zu beachten: Die Grenzen der Stadtteile stimmen in einigen Fällen nicht mit den Grenzen der Wahlbezirke überein. In diesem Fall sind in der Auswertung mehrere Stadtteile zu einem Stadtteilaggregat zusammengefasst, in dem Stadtteil- und Wahlbezirksgrenzen deckungsgleich sind. Falls das der Fall ist, wird es in der Karte angegeben.

Bei insgesamt 57 Stadtteilen sind Stadtteil- und Wahlbezirksgrenzen gleich. 17 Stadtteilaggregate bestehen aus zwei Stadtteilen, sechs Stadtteilaggregate bestehen aus drei Stadtteilen. 43 Stadtteile sind in Aggregaten zusammengefasst, die mehr als drei Stadtteile beinhalten. 

Details gibt es in der Karte

Wir halten diese Einschränkung in der Detailtreue für vertretbar, zumal die größten Stadtteilaggregate - Untertürkheim, Zuffenhausen mit Zazenhausen, der westliche Teil von Stuttgart-West sowie Relenberg, Weißenhof und Mönchhalde in Stuttgart-Nord - von der Bevölkerungsstruktur in sich relativ homogen sind.

Wenn für mehrere Stadtteile identische Ergebnisse ausgegeben werden, handelt es sich immer um den Durchschnittswert des entsprechenden Stadtteilaggregats. In der Wahlatlas-Karte machen wir transparent, für welche Stadtteile die angezeigten Werte gelten.

Der normalste Stadtteil

Eine Kategorie zeigt an, wie normal das Wahlverhalten in den Stuttgarter Stadtteilen war. Dafür haben wir errechnet, wie stark in den einzelnen Stadtteilen die Ergebnisse der einzelnen Parteien vom Ergebnis in der Gesamtstadt abweichen. Anschließend haben wir den Median dieser Abweichungen ermittelt.

Der Median ist ein ähnliches Maß wie der Durchschnitt; jedoch ist er extremen Ausreißern gegenüber nicht so anfällig. Der Median ist in einer Reihe von Werten der Wert, der genau in der Mitte steht. Indem wir nicht den Durchschnitt berechnen, schließen wir aus, dass besonders hohe Ergebnisse wie die von den Freien Wählern in Rohracker oder von den Grünen im Kernerviertel überdurchschnittlich ins Gewicht fallen.