Zum ersten Mal schickt sich ein Ehepaar an, das Weiße Haus zu erobern. Zum ersten Mal haben die Amerikaner die Wahl zwischen einer Frau und einem Kandidaten, den viele für irre halten. Egal wer im November gewinnt: auch die Probleme sind historisch, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Washington - In Großbritannien haben sie bis zu Beginn dieses Jahrtausends gelegentlich darüber gescherzt, warum Queen Elisabeth nicht abdanken könne. Sie sei dann ja Queen Mum, doch was werde aus der Mutter Elisabeths? Kings Grandma – das klingt nicht gerade prickelnd. In den USA muss sich das Wahlvolk diese Gedanken nicht machen. An Stelle einer First Lady könnte zum ersten Mal ein First Husband ins Weiße Haus einziehen. Und für alle, die damit ein Problem haben: Bill Clinton ließe sich dann ja auch noch als Mr. President ansprechen, schließlich hatte er den Posten acht Jahre lang inne.

 

Die Zeit der Superlative ist noch nicht vorbei

Natürlich ist es historisch, was da in diesen Tagen geschehen ist in den USA – und natürlich wird das geschichtsträchtige weitergehen. Zum ersten mal ist eine Frau von einer der großen Parteien zur Präsidentschaftskandidatin nominiert worden, zum ersten Mal schickt sich ein Ehepaar an, die Nation zu führen. Im November dann, haben die Amerikaner die historische Wahl zwischen einem weiblichen Kandidaten und einem, den nicht wenige als komplett irre bezeichnen. Was dabei rauskommt ist unvorhersehbar. Niemand hat damit gerechnet, dass es Donald Trump überhaupt so weit schafft. Das Rennen ist offen, und wird auf den letzten Metern entschieden werden. Und ganz egal, wie der historische Sieger heißen wird: die Probleme, die es anzupacken gilt, haben auch historisches Ausmaß.