Ob Fifa oder Leichtathletik-Weltverband IAAF – die alten Herrscher waren zu lange an der Macht und treten endlich ab. Der Generationswechsel ist überfällig, findet StZ-Sportreporter Tobias Schall.

Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Peking - Als das Ende der Dinosaurier kam, ließ sich schwerlich von einem Start in schönere Zeiten sprechen. Es kam nichts Besseres nach, sondern die Eiszeit. Mit dem Ende der Ära Lamine Diack an der Spitze des Welt-Leichtathletikverbandes (IAAF) hat das Sterben der sportpolitischen Dinosaurier eingesetzt. Als nächstes ist der Fußball-Feudalherrscher Sepp Blatter an der Reihe, wenn Ende Februar 2016 sein Nachfolger gewählt wird. Und im Sport folgt auf das Ende der Dinos keine Eiszeit, sondern eine bessere Zeit. Das ist zumindest das die Hoffnung, die in der IAAF deutlich größer ist als in der Fifa.

 

Es findet ein überfälliger Wechsel im Weltsport statt. Diack war 16 Jahre an der Spitze der IAAF, Blatter führt die Fifa seit 1998. Die beiden stehen stellvertretend für eine Generation von Funktionären, die vor allem den Machterhalt im Sinn hatte und mit einem System aus Abhängigkeiten und Klüngel ihren Posten gesichert hat.

Die Mehrheitsverhältnisse machen umfassende Reformen in den Verbänden schwer. Faktisch sind die kleinen Sportnationen in den internationalen Verbänden angesichts ihrer schieren Anzahl die wahre Macht im Weltsport, das weiß auch Sebastian Coe und umwarb sie entsprechend.

Der Brite ist trotz allem ein Hoffnungsträger. Er hat die wichtigsten Punkte benannt, allen voran das Dopingproblem und die Modernisierung der Sportart. Hoffentlich wird Coe auch den Mut zu Reformen haben und nicht als Dino enden.