Knapp fünf Wochen vor dem ersten Bundesliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach haben sich Präsident Bernd Wahler und Trainer Armin Veh vom VfB Stuttgart zu verschiedenen Themen geäußert. Und ein paar Dinge klargestellt.

Knapp fünf Wochen vor dem ersten Bundesliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach haben sich Präsident Bernd Wahler und Trainer Armin Veh vom VfB Stuttgart zu verschiedenen Themen geäußert. Und ein paar Dinge klargestellt.

 

Stuttgart - Vedad Ibisevic ist wie Gotoku Sakai und Carlos Gruezo aus der verlängerten Sommerpause nach der WM zurück und soll den VfB Stuttgart auch so schnell nicht wieder verlassen. VfB-Präsident Bernd Wahler ("Ibisevic ist unser Mann") und Manager Fredi Bobic hatten das in der Vergangenheit bereits mehrfach betont. Laut dem "kicker" hat die Vereinsführung am Wochenende nochmal mit Ibisevic gesprochen und ihm seine Beduetung für den VfB klargemacht. Klar ist: Ibisevic soll bleiben.

Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich fehlen Trainer Armin Veh derzeit gleich drei Angreifer. Mit Martin Harnik (Schulter-OP) und Mohammed Abdellaoue (Knorpelschaden) stehen zwei Stürmer aktuell nicht zur Verfügung, während sich Daniel Ginczek nach seinem Kreuzbandriss noch zurückkämpfen muss.

Armin Veh hat sich derweil in einem Interview mit "Sport 1" zur Ausrichtung für die kommende Spielzeit unterhalten.

Armin Veh über...

...den Grund seiner Rückkehr: "Der primäre Grund war der, dass ich in Stuttgart etwas entwickeln möchte und dass ich dann auch wieder eine Chance haben will, international zu spielen. Und diese Chance sehe ich hier grundsätzlich. Aber ich rede von einer Chance, das heißt nicht, dass es jetzt unser Ziel ist. Klar ist aber auch, dass ich beim VfB natürlich eine Vergangenheit habe. Die Entscheidung hatte natürlich auch mit einem guten Gefühl und den Erfahrungen von damals zu tun. Aber 2007 ist Vergangenheit, ich möchte im Jetzt leben und nach vorne schauen."

...die Ankündigung des VfB, wieder mehr Geld ausgeben zu wollen: "Das hatte nicht den maßgeblichen Anteil an meiner Entscheidung. Dass wir mehr Budget als die Eintracht haben und auch etwas investieren möchten, war klar, aber wir haben noch ein paar Wochen Zeit. Das Gute ist, dass wir diesen Druck nicht haben, unbedingt einen Spieler zu holen. Wir denken perspektivisch. Wir haben derzeit eine Mannschaft, mit der wir jetzt auch in die Saison gehen könnten. Ich will mir in den ersten Wochen erst mal ein rundes Bild machen, bevor wir über weitere Spieler sprechen."

...den Stuttgarter Weg: "Was die Jugend angeht, ist es so, dass wir sehr talentierte Spieler haben, da nenne ich nur Timo Werner und Antonio Rüdiger. Wir glauben, dass wir diese Spieler weiterentwickeln können, wenn wir eine gute Mischung mit erfahreneren Spielern haben, die die Jungen mit entwickeln. Das wird unser Weg sein. Aus meiner ersten Zeit beim VfB weiß man ja noch, dass wir einige gute Spieler hervorgebracht haben, wie zum Beispiel einen Mario Gomez oder Sami Khedira. Aber die Talente müssen auch da sein. Und dann muss es das Ziel sein, sie lange im Verein zu halten."

...den Abgang von Rani Khedira: "Das wurde von den Personen entschieden, die Rani über lange Zeit begleitet haben. Ich kann Spieler nur endgültig beurteilen, wenn ich sie auch jeden Tag sehe. Aber das ging auch mehr vom Spieler aus, der sich woanders mehr Einsatzzeiten erhofft und den Schritt nach Leipzig zu gehen für seine Entwicklung besser findet. Ich konnte das nicht beurteilen, habe die Entscheidung aber mitgetragen."

...Talente wie Ferati und Yalcin: "Ferati werde ich mir in unserem zweiten Trainingslager genauer anschauen. Yalcin kann man aber überhaupt nicht mit Gomez vergleichen, weil das völlig verschiedene Spieler sind. Man darf auch einen Timo Baumgartl nicht vergessen. Der kann noch A-Jugend spielen und macht einen richtig guten Eindruck. Wir holen aus der eigenen Jugend richtig viel raus und möchten die Jungs entwicklen. Darüber bin ich natürlich froh. Aber das braucht auch Zeit."

...Timo Werner und Antonio Rüdiger: "Die beiden können sich beim VfB so weiterentwickeln, dass sie große Spieler werden können. Da wären wir ja blöd, solche Spieler jetzt abzugeben."

...die Ausgliederung der Profi-Abteilung"Aus meiner Sicht ist es unabdingbar, diesen Schritt zu machen. Wir leben in einer Zeit, wo das einfach notwendig ist für die Vereine, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber es ist auch wichtig, dass man dann strategische Partner hat, die den Weg mitgehen und begleiten. Die Tradition sehe ich da in keiner Weise gefährdet. Der VfB wird immer ein Traditionsverein bleiben, da kann ich die Fans beruhigen. Ein solcher Schritt ist nichts Negatives. Das beste Beispiel, wie so etwas gehen kann, ist Bayern München. Da wurde die Tradition auch nicht aufgegeben."

...seine Ziele mit dem VfB Stuttgart: "Wir wollen wieder eine eigene Identität bekommen und attraktiven Fußball spielen. Wenn man zum VfB kommt, dann soll man wissen, was für ein Fußball gespielt wird. Das habe ich in Frankfurt versucht, das werde ich auch in Stuttgart so machen. Mit Platz 15 im letzten Jahr sollten wir aber etwas demütiger sein. Der VfB wurde zuletzt nicht grundlos 15. und 12. Ich bin aber nicht hierhergekommen, um 12. zu werden. Das kann zwar mal passieren, aber das ist nicht mein Ziel."