Der Wahlkampf in den Onlinenetzwerken hat derzeit einen bemerkenswerten Spitzenreiter: die Alternative für Deutschland. Auf Facebook kann die Anti-Euro-Partei Erfolge vorweisen – bei der Sonntagsfrage allerdings (noch) nicht.
Stuttgart - Laut der am Freitag veröffentlichten „Deutschlandtrend“-Wahlumfrage kann die Alternative für Deutschland (AfD) bundesweit derzeit mit drei Prozent der Stimmen rechnen. Das würde nicht für den Einzug in den Bundestag reichen. Bei Facebook hingegen liegt die Partei derzeit wahlkampfmäßig auf Platz eins – zumindest laut dem „Fanpage-Radar“ des Internetdienstleisters Fanpagekarma, das Anfang der Woche veröffentlicht wurde.
Fanpagekarma gibt den „Performance“-Wert der AfD-Facebookseite mit 100 Prozent an – mehr geht nicht. Die AfD betreibt damit die derzeit beste Facebook-Präsenz aller Parteien in Deutschland, sagt Stephan Eyl von Fanpagekarma: „Sie machen es von den acht wichtigsten Parteien am besten, auch im Vergleich mit den anderen sind sie sehr gut.“
Wie man Online-Erfolg misst
Fanpagekarma wurde vor anderthalb Jahren gegründet. Die Firma mit fünf Mitarbeitern ist auf das Auswerten und Vergleichen von Social-Media-Aktivitäten spezialisiert. In diesem Bereich läuft es für die „Alternative für Deutschland“ derzeit um einiges besser als für die etablierte Parteien-Konkurrenz.
In Online-Netzwerken geht es weniger um die schiere Zahl der Anhänger als um die Interaktion mit ihnen – also um möglichst viele Kommentare der Fans, um Klicks auf „Gefällt mir“ und Aktionen, bei denen die Anhänger selbst aktiv werden können. Facebook errechnet aus der Menge dieser und anderer Onlinehandlungen, wie wichtig eine Seite für ihre Anhänger ist – je höher dieser „EdgeRank“ genannte Wert und ergo das Engagement der Fans ist, desto wahrscheinlicher werden den Anhängern die Beiträge der Seitenbetreiber angezeigt. Das wiederum ist das Ziel: mit den eigenen Inhalten möglichst viele Nutzer zu erreichen.