Unbekannte unterstützen die AfD im Wahlkampf auch in Baden-Württemberg. Ihr Spitzenkandidat im Land sagt, seine Partei habe damit nichts zu tun.

Stuttgart - Die rechtskonservative AfD erhält vor der Landtagswahl am 13. März auch in Baden-Württemberg Schützenhilfe von Unbekannten. In einem „Extrablatt“, das seit dieser Woche in Briefkästen gesteckt wird, wirbt eine „Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ dafür, die AfD zu wählen. Im Blatt geht es in polemischer Form darum, „über die negativen Folgen der Einwanderungs- und Euro-Politik zu informieren“. Der baden-württembergische AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Jörg Meuthen, sagte, seine Partei habe damit nichts zu tun.

 

In Rheinland-Pfalz finden sich neben dem massenhaft an Haushalte verteilten „Extrablatt“ auch Großplakate mit dem Slogan „Köln - Stuttgart - Hamburg... Mehr Sicherheit für unsere Frauen und Töchter! Jetzt AfD wählen“.

„Aus Spenden finanziert“

Als Chefredakteur des „Extrablatt“ wird im Impressum Josef Konrad angegeben, der zugleich „Polifakt Medien“ in Leipzig vertritt. Laut „Bild“ soll Konrad viele AfD-Publikationen verlegt haben. Der „Spiegel“ berichtet, Konrad sei AfD-Mitglied im Bezirk Oberfranken und Inhaber der PR-Firma Aurum Marketing mit Sitz in Bayreuth. Dem „Handelsblatt“ sagte Konrad, dass die Zeitung sowie die Plakate aus einer Vielzahl von „größeren und kleineren Spenden“ finanziert werden. Nach Informationen der „Bild“ soll Konrad zwölf Millionäre an der Hand haben, die der Partei helfen wollen und weitere Aktionen planen.