Im Wahlkampfendspurt hat der Rechtspopulist zum verbalen Angriff gegen marokkanische Minderheiten ausgeholt. Er war bereits im Dezember wegen Diskriminierung von MMarokkanern verurteilt worden.

Spijkenisse - Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders setzt im Endspurt seiner Wahlkampagne auf verbale Angriffe auf die marokkanische Minderheit. Der Vorsitzende der in den Wahlumfragen führenden Freiheitspartei bezeichnete Marokkaner am Samstag auf einem Rundgang durch seine Parteihochburg Spijkenisse als „Abschaum“, der die Straßen unsicher mache. Wilders war bereits im vergangenen Dezember von einem Gericht wegen Anstiftung zur Diskriminierung von Marokkanern verurteilt worden. Allerdings hatte das Gericht keine Strafe verhängt.

 

Niederländische Parlamentswahlen Mitte März

Die Niederländer wählen am 15. März ein neues Parlament. In der zersplitterten Parteienlandschaft liegt Wilders’ Freiheitspartei derzeit mit 17 Prozent knapp vor den Liberalen des amtierenden Regierungschefs Mark Rutte. Dieser hatte unter anderem wegen der Äußerungen Wilders über Marokkaner eine Koalition mit dem Rechtspopulisten ausgeschlossen. In den Niederlanden leben etwa 400.000 Menschen marokkanischer Herkunft.

Die Freiheitspartei will die Einwanderung von Muslimen verbieten und die Moscheen schließen. Außerdem tritt Wilders dafür ein, dass die Niederlande die EU verlassen. Vor der Wahl hatten fast alle großen Parteien die Möglichkeit ausgeschlossen, mit der Freiheitspartei ein Regierungsbündnis zu schließen.