Zwei potenzielle Großspender für die politischen Parteien in den USA kritisieren gemeinsam die ihrer Meinung nach zu weiche Politik gegenüber Teheran. Das hat Folgen für den bald beginnenden Wahlkampf.

Washington - Es war ein ungewöhnliches Bündnis gegen Barack Obama, das sich da am Wochenende in einem Washingtoner Edel-Hotel formierte. Der amerikanisch-israelische Medien-Milliardär Haim Saban und der Casino-Mogul Sheldon Adelson saßen gemeinsam auf einem Podium und wetterten gegen die Iran-Politik des US-Präsidenten. Eine solche Allianz gab es noch selten zuvor: Saban ist ein Freund und Geldgeber der Demokratin Hillary Clinton, Adelson dagegen ein Großspender für die Republikaner.

 

Der Auftritt der beiden Spenden-Könige vor der neu gegründeten Lobby-Organisation „Israeli American Council“ war zeitlich perfekt geplant. Denn am Wochenende begannen im Oman wieder einmal Gespräche zwischen den USA und dem Iran über das leidige Thema Atom. Ein Abkommen soll sicherstellen, dass der Iran sein Atomprogramm zwar zivil nutzen darf, aber keine Nuklearwaffen bauen kann. US-Außenminister John Kerry räumte zwar vor Beginn der Gespräche ein, dass es eine Kluft zwischen den Verhandlungspartnern gebe. Doch habe er Hoffnung, dass die Sache bis November erledigt sein könnte. Glaubt man den beiden Milliardären, dann ist die Gefahr groß, dass sich Obama und Kerry vom Iran über den Tisch ziehen lassen werden. Der 70 Jahre alte Medien-Unternehmer Saban, der sowohl die israelische als auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, sagte, die aktuelle US-Regierung habe Teheran ohnehin schon viel zu oft Zuckerbrot gegeben und viel zu selten die Peitsche gezeigt. Im Zweifel werde Israel dazu gezwungen sein, die iranischen Atomanlagen zu bombardieren. Adelson, 81 Jahre alter Sohn jüdischer Einwanderer, assistierte mit der These, dass es den iranischen Fundamentalisten von ihrer Religion vorgeschrieben sei, „alle Ungläubigen auszulöschen“.

Es waren scharfe Worte, die in den kommenden Monaten noch schärfer werden könnten. Sowohl Saban als auch Adelson werden dem Vernehmen nach hunderte Millionen US-Dollar in den Kampf um die Nachfolge von Barack Obama stecken. Ohne Sabans Geld dürfte es die mögliche Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, schwer haben. Ohne Zuwendung aus der Kasse von Adelson wird es aber auch den Republikanern nur schwer gelingen, ihren Bewerber ins Weiße Haus zu schicken.