Angelika Klingel will für die SPD in den Landtag und bereits Angefangenes weiterführen. Sie ist für den Mindestlohn und möchte bezahlbaren Wohntraum schaffen.

Wahlkreis Leonberg - Wahlkreis Leonberg - Das Parteibuch besitzt sie zwar erst seit einem guten Jahr. Doch für Angelika Klingel ist die Politik keineswegs Neuland. „Bei uns zu Hause ist schon immer über Politik und auch über die Kirche diskutiert worden“, erzählt die 55-jährige Heimsheimerin, die in Gerlingen geboren und aufgewachsen ist. Miteinander reden, sich füreinander einsetzen und diejenigen mitnehmen, denen es nicht so gut geht, das hat Angelika Klingel schon in jungen Jahren von zu Hause mitbekommen.

 

Jahrelang war die Geschäftsführerin der Evangelischen Müttergenesung die Vorsitzende des Landesfrauenrats, kam in dieser Funktion mit allen Parteien und Frauengruppen in Kontakt. Dabei war sie jedoch stets der Überparteilichkeit verpflichtet. „Ich war immer stolz auf meine Neutralität“, erzählt die 55-Jährige. „Wenn ich aber in eine Partei eingetreten wäre, dann in die SPD“, erklärt Angelika Klingel. Solidarität und Gerechtigkeit sind ihr wichtig. Seit 2014 ist sie nun Parteimitglied – aus Überzeugung. „Ich kann gut alt werden in der SPD“, sagt sie.

Für Mindestlohn und bezahlbaren Wohnraum

Denn thematisch findet sich Angelika Klingel bei den Sozialdemokraten wieder. Sie steht hinter dem Mindestlohn und setzt sich mit Vehemenz für bezahlbaren Wohnraum ein. „Wenn Menschen mit einem normalen Gehalt gerade noch so ihre Miete bezahlen können, dann brauchen wir andere Modelle.“ Dass die grün-rote Landesregierung die Gemeinschaftsschule eingeführt hat, findet die 55-Jährige „richtig und gut“. Kinder sollen länger gemeinsam lernen und entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden. Dass verhältnismäßig viele Kinder Nachhilfe bekommen, findet sie bedenklich. „Es kann nicht sein, dass die Bildungschance eines Kindes am Geldbeutel der Eltern hängt“, sagt Angelika Klingel. Daher setzt sie auf eine gute Ganztagesbetreuung und auf die Schule „als Lern- und Lebensort“.

Die Entscheidung, am 13. März für den Wahlkreis Leonberg anzutreten, hat Angelika Klingel ganz bewusst getroffen. Obwohl sie in Heimsheim und damit im heutigen Enzkreis lebt. „Ich wohne nur 372 Meter von der Kreisgrenze weg, ich fühle mich dort zugehörig“, erzählt die 55-Jährige. Die studierte Sozialarbeiterin und Sozialwirtin ist im Kirchenbezirk Leonberg aktiv, war Referentin in der Familienbildungsstätte und Mitglied im SPD-Ortsverein Rutesheim. „Hier schlägt mein Herz, im Enzkreis habe ich gefremdelt“, erzählt sie.

Nach Birgit Kipfer und Tobias Brenner sei der Wahlkreis 6 verwaist gewesen. „Ich bin hier auf großen Bedarf gestoßen“, erklärt Angelika Klingel. Sie sieht sich aber nicht als „Lückenbüßer“, sie will mit Inhalten punkten und die Menschen von ihrer Politik überzeugen. Deswegen macht sie auch direkten Wahlkampf, etwa an der Haustür oder an den Bahnöfen.

Hesse-Bahn konsequent verfolgen und Lücke schließen

Und wie ist es um ihre Inhalte im Leonberger Wahlkreis bestellt? Etwa beim Aufregerthema Hesse-Bahn? „Ich finde es nur konsequent, wenn die S-Bahn nach Calw verlängert wird. Alles andere wäre Geldverschwendung.“ Der Lückenschluss müsse dringend her, der öffentliche Nahverkehr besser ausgebaut werden. Dem Leonberger Krankenhaus sagt sie eine gute Zukunft voraus, für die sie sich einsetzen will.

Obwohl, oder gerade weil die SPD in den jüngsten Umfragen so abgesackt ist, gibt Angelika Klingel jetzt noch einmal alles. Solch ein Ergebnis hätten die Partei und der Spitzenkandidat Nils Schmid nicht verdient: „Was sie sich in den fünf Jahren vorgenommen hat, hat die SPD umgesetzt.“ Und das will Angelika Klingel als neue Landtagsabgeordnete mit weiterführen.