Nach der Landtagswahl ist bei der CDU in Stuttgart die Ernüchterung groß. Keiner ihrer Kandidaten hat es ins Parlament geschafft. Man ist erleichtert, dass vorerst keine weitere Wahl stattfindet.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Stehtische aus Marmorimitat, eine gediegene Holztäfelung, gusseiserne Leuchter: im Ratskeller hat die CDU viele Siege gefeiert. Bald wird die Gaststätte unterm Rathaus umgebaut und Vergangenheit sein. Wie anders die Zeiten sind, erleben die Mitglieder des CDU-Kreisverbandes schon am Sonntagabend.

 

Vor der ersten Hochrechnung machen sich einige Mut. Die schlechten Umfragewerte vor der Wahl seien „Ansporn“ gewesen, sagt Max Kottmann von der Jungen Union. Doch Christian Numsen aus dem Süden macht eine verhaltene Stimmung aus: „Die Leute erwarten ein desaströses Ergebnis“.

Manche retten sich in Sarkasmus

„Tragisch, das kann man nicht schönreden“, sagt die Bundestagsabgeordnete Karin Maag zu den Zahlen. „Das tut mir weh“, erklärt sie, als sie sich die Wahlergebnisse der vier CDU-Kandidaten anschaut. Als davon die Rede ist, dass Grün-Rot abgewählt sei, lachen manche nur sarkastisch auf. Was man häufig hört: Respekt und Anerkennung für Winfried Kretschmann. „Von Guido Wolf war ich nicht überzeugt“, gibt Karin Michalski zu.

Als der Kreischef Stefan Kaufmann mit den Kandidaten im Ratskeller eintrifft, werden diese mit Bravorufen empfangen. „An der Einsatzbereitschaft hat es nicht gelegen“, sagt Kaufmann. Andere blicken nach vorn. Alexander Kotz, CDU-Fraktionschef im Gemeinderat, ist froh, dass nicht so bald Kommunalwahlen sind. „Bis 2019 kann sich wieder viel verändern.“

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