Der Streit um die Reaktivierung der Bahnverbindung nach Calw sei das Thema, das ihn in den vergangenen Jahren emotional am meisten umgetrieben hat, hatte Landrat Roland Bernhard schon mehrfach gesagt. Bei diesem Punkt haben die Wähler in der Tat auch eine Auswahl, denn die Konfliktlinie verläuft – grob gesagt – zwischen den Grünen und den anderen Parteien. Die Ökopartei tritt für die Nahverkehrsverbindung zwischen Calw und Renningen ein und will den Kreis Calw bei seinen Planungen unterstützt.
Als der Landrat im Sommer den Kreistag überreden wollte, die Investitionen für die Hesse-Bahn mit 3,9 Millionen Euro zu fördern, fand er in den Grünen die einzigen Unterstützer. Diese fordern zudem, sich am Hesse-Bahn-Zweckverband regulär und damit auch an den laufenden Betriebskosten zu beteiligen.
All das ist bis jetzt aber an den Freien Wählern und den übrigen Parteien gescheitert. Die CDU bleibt auch im aktuellen Wahlprogramm dabei, Calw anzubinden, indem man die S-Bahn dorthin verlängert. „Endstation einer möglichen Hesse-Bahn ist Weil der Stadt“, heißt es da. Die SPD greift ihren Vorschlag vom Oktober nochmals auf und fordert, den Bau der Bahn in Calw zu beginnen. „Baumaßnahmen zwischen Weil der Stadt und Renningen sind vorerst zurückzustellen“, heißt es bei den Sozialdemokraten. Klar ist auch die Aussage der FDP: „Eine finanzielle Beteiligung des Landkreises Böblingen an den Kosten der Hesse-Bahn lehnen wir ab.“ Die AfD will ebenfalls die S-Bahn bis Calw.