Noch immer stößt man in Stuttgart auf Reste des Europa- und Kommunalwahlkampfs. Ein Anwohner aus dem Fasanenhof will das nicht hinnehmen und wartet bisher vergeblich auf eine Reaktion der CDU.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Weil sich Wahlplakate nicht von selbst entfernen, bleiben der Stuttgarter CDU kritische Mails nicht erspart. Franz Fischer wohnt im Fasanenhof, er habe den Kreisverband bereits vor einer Woche schriftlich aufgefordert, „die auf dem Grundstück Kurt-Schumacher-Straße 182 seit Wochen ,herumvagabundierenden‘ CDU-Plakate zu entfernen.“ Es sei geradezu grotesk, wenn die Partei für „Sicherheit“ werbe und gleichzeitig fahrradfahrende Kinder, Senioren mit Rollatoren oder Rollstuhlfahrer durch ihre herumliegenden Plakate gefährdet würden. „Teilweise befanden sich Teile der Plakate auch auf der viel befahrenen Fahrbahn“, heißt es in dem Beschwerdeschreiben. Man wäre doch sehr verwundert, „wenn die CDU Stuttgart dauerhaft die ihr bekannten Regeln missachtet“. Diese Regeln besagen, dass Wahlplakate zur Kommunal- und Europawahl am 9. Juni bis zum 16. Juni zu entfernen sind. Neben der CDU haben bis vor kurzem auch andere Parteien – Linke, Stadtisten, Stuttgarter Liste – darüber hinweggesehen.

 

Die Mail an den CDU-Kreisverband blieb bis dato unbeantwortet. „Null Reaktion. Keine Antwort“, sagt Franz Fischer verärgert. Wer beim Kreisverband anruft, stößt in ein Sommerloch: „Die CDU-Kreisgeschäftsstelle ist bis einschließlich 6. August nicht besetzt“, erklärt der Anrufbeantworter. Der Anwohner aus dem Fasanenhof will nicht länger warten. Den Vorgang habe er inzwischen auch ans Ordnungsamt geschickt.