Auch wenn keine Großprojekte ins Haus stehen, wird dem neuen Dürnauer Gemeinderat nicht langweilig werden. Neben der Ortskernsanierung, die nach Norden wandert, gibt es im Ort noch etliche weitere „Baustellen“.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Dürnau - Es hätte, was die Finanzen der Gemeinde Dürnau angeht, auch ganz anders laufen können. Als die Firma Telepart, ein Großdiscounter vor allem für Mobiltelefone, vor zweieinhalb Jahren ihren Sitz nach Holzmaden verlegt und sich damit einer der Hauptgewerbesteuerzahler verabschiedet hatte, drohte ein herber Einbruch auf der Einnahmenseite der Kommune. Doch es kam anders als befürchtet.

 

Ein Blick auf die Jahresrechnung 2013 ließ die Gemeinderäte kürzlich gar vor Freude strahlen. Statt der geplanten 300 000 Euro konnte die Kommune ihrem Vermögenshaushalt mehr als 700 000 Euro zuführen. „Der Wegzug von Telepart hat uns zwar wehgetan, doch nachdem die Konjunktur glücklicherweise angezogen hat, konnten wir das halbwegs kompensieren“, erklärt Bürgermeister Friedrich Buchmaier. Dürnau sei finanziell zwar nicht auf Rosen gebettet, aber mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 395 Euro liege es deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Dass die Verbindlichkeiten in nächster Zeit leicht ansteigen werden, steht für den Schultes, angesichts der zahlreichen Aufgaben, die im Ort zu stemmen sind, indes fest. Mit einer Platzgestaltung an der Einmündung zur Hauptstraße wird die Ortskernsanierung im südlichen Bereich demnächst abgeschlossen, ehe in den nächsten Jahren der nördliche Teil folgen soll. Für den rund 600 000 Euro teuren Umbau des alten Schulhauses, wo sechs Mietwohnungen entstehen werden, konnte, was in einem kleinen Dorf nicht häufig der Fall ist, ein Bauträger gefunden werden.

Infrastruktur erhalten, neue Baugebiete erschließen

Und dann stehen natürlich die üblichen Pflichtaufgaben an. Buchmaier zählt auf: beim Kinderhaus müsse nachjustiert werden, das Thema Ganztagsbetreuung an der Schule komme wieder auf die Agenda, der vierte und letzte Abschnitt der Kanalsanierung stehe an, und dann müsse auch Ersatz für ein in die Jahre gekommenes Feuerwehrauto beschafft werden. Außerdem sollen auf dem Sportgelände der Tartan- gegen einen Kunstrasenplatz ausgetauscht und vor allem teure Medien für die Schule angeschafft werden. „Die vorhandene Infrastruktur zu erhalten ist für Dürnau einfach wichtig“, sagt der Rathauschef.

Doch der neue Gemeinderat, mit dem sich Buchmaier eine ähnlich kritische, aber konstruktive Zusammenarbeit erhofft, wird auch große Räder drehen müssen. Auf das Baugebiet „Morgen“ kommt schon in Kürze der Deckel drauf. Und womöglich noch vor dem Sommer soll auch der Bebauungsplan für das Mischgebiet „Flenner“ mit 32 Bauplätzen verabschiedet werden. Die Erschließung wird die Gemeinde zwar rund 1,8 Millionen Euro kosten. „Die Nachfrage aus dem Ort ist aber schon jetzt sehr groß, so dass sich diese Investition sehr schnell amortisieren dürfte“, berichtet der Bürgermeister.

Dürnau auf einen Blick

Einwohner: 2079

Bürgermeister: Friedrich Buchmaier(parteilos) seit 1986

Zurzeit im Gemeinderat: Freie Wählervereinigung: 5 Sitze, Unabhängige Wählervereinigung: 5 Sitze

In der Serie zur Gemeinderatswahl beleuchten wir die Ausgangslage jeder Kommune im Kreis vor der Wahl am 25. Mai.