Bei der Wahl in Oberösterreich gewinnt die FPÖ mit rechten Parolen stark hinzu. Die Politik in der Alpenrepublik wird unberechenbarer.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Linz - Keine Neos im Parlament in Linz, keine schwarz-grüne Koalition mehr. Aber das sind eigentlich nur Marginalien nach der Wahl in Oberösterreich, die viel mehr gewesen ist als eine Abstimmung lediglich in einem Bundesland. Am Ende nämlich ging es vor Ort kaum mehr um die Lage in einer vergleichsweise gesegneten, von ÖVP und Grünen gut regierten Region. Am Ende ging es um eine Stellvertreterwahl (und natürlich um die Flüchtlinge). Die FPÖ, obwohl sie nicht stärkste Partei geworden ist, hat diese Wahl mit der üblichen, von Ressentiments gesättigten Dumpfheit triumphal gewonnen (mit über 30 Prozent der Stimmen). Das ist, nach entsprechenden Ergebnissen in der Steiermark und im Burgenland vor Wochen der scheint’s unaufhaltsame Trend in unserem Nachbarland: Österreich dreht wieder stramm rechts, und es wird auch in Linz kein Weg an einer Regierungsbeteiligung der FPÖ vorbeiführen.

 

Die ÖVP hat sich, unklugerweise, vor der Wahl nicht auf die Grünen festgelegt, was bleibt ihr übrig? In zwei Wochen wird in Wien gewählt: anderes Terrain, andere Bedingungen. Aber die FPÖ könnte auch dort reüssieren, was mit als ein Ergebnis der schwachen Bundespolitik der großen Koalition anzusehen sein dürfte. Österreich ist in Oberösterreich noch einmal ein Stück unberechenbarer geworden.