#Wahlticker: Im Leonberger Rathaus endlich alle Stimmen ausgezählt, das Ergebnis ist aber kaum verändert. Große Veränderungen gibt es dagegen im Weissacher Rat. Die Unabhängige Liste hat mit ihrer Porsche-Kritik gut gepunktet.

Altkreis Leonberg - Erdtuschartige Veränderungen in Weissach: Die Freien Wähler verlieren sechs Prozent und werden von der Bürgerliste mit 39 Prozent als stärkste Kraft abgelöst. Die Porsche-Gegner der Unabhängigen Liste landen einen Überraschungserfolg und bekommen 24 Prozent, ein Viertel der Stimmen.

 

Auch in Renningen und Weil der Stadt ist die Gemeinderatswahl mittlerweile ausgezählt. In Renningen wird der Gemeinderat um zwei Sitze verkleinert. Obwohl bei Freien Wählern, CDU und SPD die Ergebnisse stabil geblieben sind, verlieren alle jeweils ein Mandat (7,5 und 3). Lediglich die Grünen behalten ihre vier Sitze, sie verbesserten sich aber auch auf 17,2 Prozent der Stimmen. Leicht dazu gewonnen haben auch die Frauen für Renningen (jetzt 11,9 Prozent), die dadurch nun mit drei Mandatsträgern(innen) im Rat vertreten sein werden.

Doppelspitze im Weiler Gemeinderat

In Weil der Stadt stehen bisher nur die Sitzverteilungen fest. Im Gemeinderat gibt es künftig eine Doppelspitze. Die Freien Wähler und die Christdemokraten sind mit je sieben Sitzen gleich stark. Die CDU allerdings muss mit Einbußen leben, sie verliert eine Stimme. Die SPD stellt nur noch drei Räte, die Liberalen sogar nur noch eine einzige Vertreterin. Die Grünen sind drittstärkste Fraktion und verbuchen für sich fünf Sitze.

Auszählkrimi in Leonberg

Ein wahrer Auszählkrimi ereignete sich in Leonberg. Dort hatte es in einem Wahllokal Unstimmigkeiten gegeben, es musste nachgezählt werden. Gegen 21 Uhr stand das endgültige Ergebnis schließlich fest. In den neuen Leonberger Gemeinderat, der künftig nur noch 32 statt 34 Sitze hat, werden acht Gruppierungen einziehen. Neu dabei ist die Linke, die sich zwar um 0,4 Prozentpunkte leicht verschlechtert hat auf nun 2,7 Prozent der Wählerstimmen. Diesmal reicht es aber für ein Mandat. Schuld ist das komplizierte Kommunalwahlsystem, bei dem die Kandidaten direkt Stimmen erhalten.

Das „Leonberger System“ wird auch weiterhin im Gemeinderat bestehen bleiben. Denn keine Fraktion hat eine absolute Mehrheit erreicht. Auch zwei Fraktionen erreichen als Koalition keine 17 Sitze, die dafür notwendig sind. Für Gemeinderatsbeschlüsse werden auch künftig breite Mehrheiten unter den vielen Gruppen notwendig sein.

CDU hat künftig acht Mandatsträger

Stärkste Kraft wird die CDU, die künftig über acht Mandate verfügt und sich damit von den Freien Wählern etwas absetzt, die weiter bei sieben Stadträten bleiben. Die CDU legt um vier Punkte auf 24,8 Prozent zu. Der Sitzzuwachs ergibt sich einerseits über die kleinere Größe des Gemeinderats, zum anderen durch die hohe Zahl an Stimmen, die alle CDU-Kandidaten durch die Bank weg erhielten. Die Freien Wähler verbesserten sich auf 22,5 Prozent (2009: 18,7 Prozent).

Auf einen Stadtrat verzichten müssen künftig SPD (17 Prozent) und Grüne (16,6 Prozent), die auf fünf Mandate kommen. Fast halbiert hat sich das Ergebnis der FDP, die aber immer noch auf gute 6,7 Prozent kommt (2009: 12,9). Sie ist jetzt nur noch mit zwei Stadträten statt vier vertreten. Ebenfalls zwei Vertreter schicken die Neue Liste und die Salz-Liste ins Neue Rathaus. Die neue Liste büßte dabei die Hälfte der Stimmen ein und kommt nun auf 4,8 Prozent (10,4). Die Salz bleibt stabil bei fünf Prozent (5,0). Linke, Neue Liste und Salz-Liste werden damit den Status einer Gruppierung haben und allein keine Fraktion bilden könne. Dafür sind drei Stadträte notwendig.

Hafner-Gegner entern den Gemeinderat

Fundierte Analysen und Reaktionen der Kommunalpolitiker sowie die ausführlichen Wahlergebnisse lesen Sie dann am Dienstag in der LKZ-Printausgabe.