Etwa eine Viertelmilliarde Euro will Stihl in den kommenden Jahren weltweit investieren. Das entspricht in etwa der Summe im vergangenen Jahr. Der Motorsägenhersteller setzt dabei vor allem auf Geräte mit Akkus.

Waiblingen - Der feucht-warme Sommer in Deutschland hat das Wachstum des Motorsägenherstellers Stihl angekurbelt. Allerdings schwächte der im Vergleich zu anderen Währungen starke Euro das Plus in den ersten acht Monaten des Jahres weltweit auf 5,4 Prozent ab. Die Erlöse von Januar bis August lagen damit bei 2,4 Milliarden Euro, wie der Maschinenbauer am Dienstag in Waiblingen mitteilte. Bei unveränderten Wechselkursen hätte das Plus bei 9,3 Prozent gelegen. Währungseffekte unter anderem in Kanada, Brasilien, Mexiko und Großbritannien hätten die Erlöse um etwa 90 Millionen Euro schrumpfen lassen.

 

Regen gepaart mit Wärme habe indes aber für starkes Wachstum in der Natur gesorgt - und die Nachfrage nach Werkzeugen in Deutschland entsprechend befeuert, sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora. Auch die Gartengerätehersteller Bosch und Gardena hatten schon über das Wetter gejubelt. Neben der klassischen Motorsäge verkauft Stihl etwa Heckenscheren, Rasentrimmer oder Laubbläser. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. Die Entwicklung sei „zufriedenstellend“, hieß es wie üblich.

Unternehmen setzt immer stärker auf Akku-Geräte

Vor allem in den USA und Westeuropa habe die Nachfrage angezogen, sagte Kandziora. „Wir gehen davon aus, dass wir den Trend fortsetzen können“, sagte er mit Blick auf das Gesamtjahr. 2015 machte Stihl 3,25 Milliarden Euro Umsatz. Etwa ein Drittel stammt aus Nordamerika, etwa 45 Prozent aus Westeuropa und Deutschland. Im massiv eingebrochenen russischen Geschäft - vor der Krise der zweitwichtigste Markt - sei aber noch keine Trendwende in Sicht.

Weltweit will Stihl bis 2019 rund eine Milliarde Euro in neue Werke und Produktionsanlagen stecken. Das entspricht im Schnitt in etwa den Investitionen im vergangenen Jahr. Im März hatte Stihl am Stammsitz in Waiblingen ein neues Entwicklungszentrum und eine neue Produktionslogistik eingeweiht. Ende August beschäftigte Stihl weltweit 14 700 Mitarbeiter, 4250 in Deutschland.

Dabei setzt das Unternehmen immer stärker auf Akku-Geräte. Stihl hatte sich erst jüngst am chinesischen Hersteller für Akku- und Elektrogeräte Globe Tools beteiligt. Die Schwaben halten nun einen substanziellen Minderheitenanteil mit gesellschaftlichen Rechten, so Kandziora. Globe Tools beliefert Kunden in Nordamerika und Europa. Die Chinesen verkaufen aber günstigere Produkte als Stihl, was die Produktpalette der Deutschen erweitern soll.

Derzeit machen Elektrogeräte mit Akku bislang nur fünf Prozent der Verkäufe aus. Der Bereich wachse zweistellig und damit überproportional. „Aber auch im Benzin-Geschäft erwarten wir in den nächsten Jahren ein deutliches Plus“, sagte Kandziora.