Auf dem Areal hinter dem Waiblinger Fachmarktzentrum kann man schon große Zapfsäulen und Tanks sehen.
Wo bis vor ein paar Monaten noch braune Erde und grüne Wiesen das Bild beherrschten, sind die Voraussetzungen für „grünen Kraftstoff“ mittlerweile gut erkennbar. Hinter dem Zaun auf dem Areal westlich des Fachmarktzentrums ist die Fläche gepflastert, zwei große Zapfsäulen lassen ebenso wie eine großer Tank auf den künftigen „grünen“ Zweck dieses Geländes schließen.
Und ganz im Hintergrund beobachten die Wanderfalken auf dem Fellbacher Tower aus der Ferne das Geschehen neben dem Waiblinger Tor, wie der Gebäudekomplex genannt wird.
Betankung für 21 Brennstoffzellenbusse
Es handelt sich um das Wasserstoffprojekt HY.Waiblingen, ein Gemeinschaftsunternehmen der Waiblinger Stadtwerke und der Firma GP Joule aus Schleswig Holstein. Im vergangenen Sommer hatte das Vorhaben den Zuschlag des Rems-Murr-Kreises für die Versorgung zweier Buslinien mit diesem Kraftstoff erhalten. Vermutlich 21 Brennstoffzellenbusse, die im Landkreis im Linienverkehr unterwegs sind, sollen dort künftig von dem Unternehmen betankt werden.
Die Ausschreibung hatte unter dem Titel „Bau und Betrieb einer Wasserstofftankstelle inklusive Elektrolyseurs zur örtlichen Produktion und Lieferung von Wasserstoff“ gestanden. Die Vereinbarung über die Betankung der Linienbusse gilt zunächst für 15 Jahre, mit der Aussicht auf eine Verlängerung darüber hinaus.
„Leuchtturmprojekt“ für den Rems-Murr-Kreis
HY.Waiblingen-Geschäftsführer Bernhard Zipp bezeichnet die Wasserstofftankstelle vor den Toren der Rems-Murr-Hauptstadt als „Leuchtturmprojekt“, das nicht nur die lokale Wertschöpfung stärken, sondern auch als Vorbild für weitere nachhaltige Energieprojekte dienen könne. Man sei stolz, „mit diesem innovativen Ansatz eine grünere Zukunft zu gestalten“, so Zipp – er ist auch Co-Geschäftsführer und Leiter Technik der Stadtwerke Waiblingen. Die ersten Brennstoffenzellenbusse sollen, so hieß es vor einigen Monaten, in diesem Sommer durch das Remstal rollen.
Ganz im Waiblinger Westen südöstlich der Kreuzung Stuttgarter Straße und der Westumfahrung ist somit aktuell einiges im Fluss. Denn nur wenige Hundert Meter von der künftigen Wasserstoff-Tankstelle entfernt gibt es zwar keine großen baulichen Veränderungen, aber anderweitig Fortschritte: Der Verpackungsspezialist Syntegon verlagert seine Medizinsparte nach Fellbach in die Steineisstraße, die zentrale Verwaltungseinheit kommt in einen Neubau am Cannstatter Wasen. Das bisherige Syntegon-Areal in Waiblingen übernimmt wiederum der Motorsägenhersteller Stihl.