Im Waiblinger Wald ist 2018 nur wenig Sturmholz angefallen – aber an einigen Stellen hat der Borkenkäfer ziemlich gewütet.

Holzverkauf - Auf dem Holzmarkt ist derzeit schwer Geld zu verdienen. Das ist eine der zentralen Botschaften, die der Revierförster Andreas Münz in seinem Bericht zum Waldnutzungsplan für das Jahr 2019 und dem Rückblick auf das Waldjahr 2018 vermerkt hat. „Die Lage auf dem Holzmarkt für Nadelholz ist sehr unbefriedigend“, berichtete er im Planungsausschuss des Waiblinger Gemeinderats.

 

Eine verbesserte Nachfrage nach frischem Fichtenholz sei zurzeit nicht zu erkennen und auch für den Sommer nur schwer vorauszusagen. Denn die Entwicklung hänge stark von der weiteren Witterung und dem daraus resultierenden Borkenkäferbefall ab.

Frühjahrsorkan lässt den Holzmarkt zusammenbrechen

Münz hatte zunächst in der Bilanz zum Waldjahr 2018 festgestellt, dass der Waiblinger Stadtwald im vergangenen Januar von dem andernorts verheerenden Orkan Friederike mit lediglich 84 Festmetern Sturmholz fast verschont geblieben war. Die Massen an Sturmholz insgesamt allerdings hätten den Holzmarkt schlagartig zusammenbrechen lassen, die Preise seien massiv abgesackt. Waiblingen habe sich deshalb dem Einschlagstopp für Nadelholz angeschlossen.

Insgesamt wurden denn auch von den für 2018 ursprünglich vorgesehenen 3200 Festmetern nur etwa 2400 tatsächlich gefällt, also etwa 75 Prozent der geplanten Holzmenge. 642 Festmeter davon waren am Ende Stämme mit Borkenkäferbefall, die zu reduzierten Preisen vermarktet werden mussten. Wegen des Sturms und angesichts der Trockenheit im Sommer, die für einen massiven Borkenkäferbefall sorgte, gehe europaweit das Jahr 2018 für die Wälder als ein echtes Katastrohenjahr in die Annalen ein.

Tauerster Stamm: eine Eiche für 2700 Euro

Für Waiblingen sind in der Folge die Einnahmen aus dem Holzverkauf mit etwa 120 000 Euro deutlich geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Der teuerste Einzelstamm, so berichtete Münz, war diesmal eine Eiche der Spitzenklasse, die bei der Submission des Landratsamtes immerhin 2700 Euro eingebracht hat.

Positiv vermerkt der Förster beim Blick auf den Waldnutzungsplan für das Jahr 2019, dass aktuell der Preis für Buchenstammholz gegenüber dem Vorjahr wieder etwas gestiegen sei. Ein weiterer Einschlag sei trotzdem mit Risiken behaftet. Für Eichen sieht die Sache deutlich besser aus: „Eichenstammholz ist weiterhin sehr gefragt und erzielt gute Preise.“ Ähnliches gilt auch für Brennholz: „Die Nachfrage von Privatkunden ist weiterhin sehr groß, viele Bestellungen sind bereits bei uns eingegangen“, berichtet Münz

Für das Jahr 2019 ist der Holzeinschlag im Waiblinger Wald mit 3200 Festmetern etwas höher angesetzt worden als ursprünglich im langfristigen Plan für die gesamte Forsteinrichtungsperiode vorgesehen. „Aufgrund des reduzierten Einschlags der Vorjahre scheint mir die Erhöhung gerechtfertigt zu sein“, sagte Andreas Münz. Ob das am Ende tatsächlich realisiert werden könne, das hänge aber vom weiteren Marktgeschehen und von den Witterungsbedingungen in den kommenden Monaten ab. Münz: „Der Einschlag wird natürlich nur bei gesicherter Abnahme vollzogen.“