Waiblingen plant in seinen Wäldern einen geringerer Einschlag – der Markt ist zurzeit von Borkenkäfer-Holz überschwemmt.

Forst - Die Menge an Holz, die im Waiblinger Wald in den kommenden Jahren geschlagen wird, soll deutlich geringer ausfallen, als ursprünglich im von 2014 bis 2023 geltenden sogenannten Forsteinrichtungszeitraum geplant war. Dies geht unter anderem auf eine Empfehlung der Forstdirektion des Regierungspräsidiums im Zwischenbericht zur Hälfte dieses Planungszeitraums zurück, berichtete Revierförster Andreas Münz in seinem Forstwirtschaftsbericht für das laufende Jahr. Im Zehnjahreszeitraum soll demnach der Hiebsatz um 1000 Festmeter reduziert und nur 29 700 Festmeter Holz gefällt werden.

 

Jährlich 3300 Festmeter Holz

Mit Blick auf den stark frequentierten Erholungswald sowie „in Zeiten erheblicher Borkenkäfer- und Trockenschäden und schlechter Holzerlöse“ will die Forstverwaltung in den kommenden Jahren sogar noch unter der damit verbleibenden Resteinschlagmenge bleiben. Im Durchschnitt der kommenden vier Jahre, so Münz, werden jährlich maximal 3300 Festmeter pro Jahr in Form von Pflegeeingriffe geschlagen – etwa zwei Drittel davon Nadel-, ein Drittel Laubholz.

Hintergrund der Entscheidung ist unter anderem, dass der Holzmarkt beim Nadelholz von großen Mengen von Fichten-Borkenkäferholz aus ganz Europa übersättigt ist. Immerhin, so berichtete Münz im Waiblinger Planungsausschuss, hätten die im Stadtwald im vergangenen Jahr angefallenen 835 Festmeter Borkenkäferholz zu 100 Prozent verkauft werden können. „Die Erlöse sind jedoch auf einen Tiefpunkt gefallen, sodass gerade noch die Aufarbeitungskosten gedeckt werden können.“ Lediglich Eichenstammholz sei zu guten Preisen absetzbar.

Große Sorge wegen vertrocknender Buchen

Große Sorge bereite den Förstern nach zwei trockenen und warmen Sommern die Tatsache, dass „unsere inzwischen am meisten vertretene Baumart Buche regelrecht vertrocknet.“ Im vergangenen Jahr hätten die Bäume schon im August aus der Not heraus die ersten Blätter abgeworfen. Angesichts der direkt von der Sonne beschienenen Stämme „bekam die Rinde Sonnenbrand und vertrocknete“. Dies überrasche vor allem deshalb, weil die Buche eine sehr tief wurzelnde Baumart sei. In den Wäldern um Buoch habe man dabei noch Glück gehabt, weil angesichts der Konstellation im wasserhaltenden Keuperbergland dort „erfreulicherweise mittelalte und junge Buchen weniger unter der Trockenheit gelitten haben“. Die nachwachsende Generation, so Münz, werde die Wunden im Wald schließen.

Insgesamt, so der Forstbericht, hätten die Einnahmen aus dem Holzverkauf angesichts der „miserablen Holzpreise“ schon das zweite Jahr in Folge nur etwa 120 000 Euro betragen. Erfreuliche Ausnahme: Eine Eiche der Spitzenklasse, die immerhin 2400 Euro eingebracht hat.