Richard Höhn, der Leiter des Forstreviers Nürtingen, weiß tierische Mitarbeiter durchaus zu schätzen. Zur Zeit ist das Rückepferd Ruby bei der Holzernte im Einsatz. Das Kaltblut ergänze hochmoderne Vollernter in idealer Weise.

Nürtingen - Im Forstrevier Nürtingen wird dieser Tage mit einem PS gearbeitet. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn dort wird bei der Holzernte das Rückepferd Ruby eingesetzt. Das französische Kaltblut der Laichingerin Christel Erz ergänzt laut einer Mitteilung des Landratsamts Esslingen „in idealer Weise hochmoderne Vollerntemaschinen“. Denn der Ardenner Ruby kommt vor allem auf den ehemaligen Sturmflächen der Orkane Lothar und Wiebke verstärkt zum Einsatz, wo er besonders pfleglich schwache Stämme herauszieht, welche außerhalb der Kranzone einer Vollerntemaschine liegen.

 

Damit passt das Pferd so recht in das Konzept des Revierleiters Richard Höhn, der „eine naturnahe und bodenschonende Bewirtschaftung“ des Waldes verfolgt. Für den Förster und Ausbilder ist es zudem wichtig, dass alle seine angehenden Forstwirte lernen, unter welchen Bedingungen sich in der modernen Waldpflege Holzerntemaschinen und Rückepferde gut kombinieren lassen.

Das Pferd könne seine Wendigkeit und Flexibilität freilich nur ausspielen, wenn Mensch und Tier optimal aufeinander abgestimmt seien. Das sei bei Christel Erz und Ruby der Fall, denn die Forstunternehmerin spannt das elfjährige Kaltblut bereits seit acht Jahren regelmäßig zur Waldarbeit ein. Nach dem jahrelangen Training reagiert Ruby auf die feinsten Kommandos. Er kann auf Dauer bis zu 20 Prozent seines Körpergewichts ziehen, kurzzeitig auch schwerere Lasten.