In Südeuropa machen extrem hohe Temperaturen den Menschen weiterhin schwer zu schaffen. In Frankreich stehen vor allem im Süden und Südwesten des Landes Wälder in Flammen.
Ein Ende der Hitze und Trockenheit in Südeuropa ist nicht in Sicht. Mit der anhaltenden Hitzewelle steigen die Temperaturen in Frankreich in den kommenden Tagen auf bis zu 40 Grad, teilte der Wetterdienst Météo France mit.
Auf unserer Karte können Sie sehen, wo es in Frankreich derzeit brennt:
In Frankreich brennen mehrere große Feuer gleichzeitig. Feuerwehren und Sicherheitskräfte müssen sich darauf einstellen, dass auch gegen Ende der Woche weitere Brände ausbrechen und bekämpft werden müssen. Die Gluthitze-Periode soll laut Meteorologen frühestens am Dienstag (19. Juli) zu Ende gehen.
Seitens Météo France hieß es, die aktuelle Hitzeperiode sei besonders intensiv und lang anhaltend. In elf Départements gilt die Hitzewarnstufe Orange, an diesem Freitag (15. Juli) sollen mancherorts Temperaturen um die 40 Grad erreicht werden.
Die aus Marokko und Spanien hereinströmende Heißluft werde voraussichtlich am kommenden Montag in weiten Teilen des Landes für Höchsttemperaturen sorgen.
Bordeaux
An der französischen Atlantikküste südlich von Bordeaux wüten noch immer Waldbrände. Mittlerweile sind mehr als 5300 Hektar Land den Flammen Feuer zum Opfer gefallen, mehr als 10 000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Sorge machte zuletzt der Wind, der das Feuer in Richtung bewohnter Gebiete trieb.
Die Lage in der Gironde habe sich „stabilisiert, auch wenn das Feuer noch nicht unter Kontrolle ist“, teilte die Präfektur laut einem Bericht von „Ouest France“ mit.
Teste-de-Buch, Landiras
Bei Bränden um Teste-de-Buch und Landiras sind laut Präfektur rund 1000 Feuerwehrleute im Einsatz. In dem Gebiet gilt mittlerweile die Waldbrand-Warnstufe Orange. Auf Wald- und Landwegen dürfen ab nachmittags nun keine motorisierten Gefährte mehr verkehren.
2100 Hektar Pinienwald sind Flammen aufgegangen, 1600 Hektar verbrannten im Wald von La Teste-de-Buch ganz in der Nähe der berühmten Düne von Pilat, die für die Öffentlichkeit gesperrt wurde.
Cazaux
Die Feuerwehr hat das Dorf Cazaux evakuiert und etwa 60 Menschen in Sicherheit gebracht, später räumte sie auch eine Gemeinde mit rund 4000 Menschen.
Avignon
Südlich von Avignon ist ein sich schnell ausbreitender Waldbrand gemeldet worden. Der Zivilschutz warnt vor besonderer Brandgefahr im dortigen Rhonetal, wo der Mistral am Freitag und Samstag über trockene Gebiete fegen dürfte.
Montpellier
Im südfranzösischen Montpellier kämpfen rund 500 Feuerwehrleute seit Tagen gegen Waldbrände, die bei großer Trockenheit und Temperaturen von bis zu 36 Grad ausgebrochen sind. Wie die Feuerwehr im Departement Gard mitteilt, sind neun Löschflugzeuge und ein Hubschrauber zur Unterstützung im Einsatz.
Auf einem Campingplatz in Grau du Roi wurden 60 Bungalows zerstört und ein Feuerwehrmann verletzt. Die Urlauber konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Bessèges, Bordezac
Auch der Osten Frankreichs ist betroffen. Die Feuer in Gemeinden Bessèges und Bordezac sind mittlerweile unter Kontrolle. Die Feuerwehr teilt mit, der Brand nahe Bordezac sei „für den Moment“ eingedämmt.
Die Zivilschutzbehörde des Département Bordezac bittet Urlauber, Zigarettenstummel nicht einfach an den Straßenrand zu werfen und andere mögliche Feuerquellen wie Grillstellen zu vermeiden.
Extreme Waldbrände Folge des Klimawandels
Die Weltorganisation für Meteorologie warnt, dass sich die Hitzewelle in weiten Teilen Europas ausbreite und verstärke. Einem UN-Bericht vom Februar 2022 zufolge werde die Zahl von extremen Waldbrände in den nächsten 28 Jahren wegen des vom Menschen verursachten Klimawandels um 30 Prozent zunehmen.