Portugal wird in diesem Sommer von einer großen Dürre und unzähligen Waldbränden heimgesucht. Wir zeigen, wo Brände bereits ausgebrochen sind und neue Brände lodern.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Portugal leidet infolge einer Hitzewelle wie alle südeuropäischen Staaten unter zahlreichen Waldbränden. Das Land kommt nicht zur Ruhe. Mehr als 60 Gemeinden in den Bezirken Bragança, Guarda, Coimbra, Leiria, Viseu, Santarém, Castelo Branco, Portalegre und Faro sind am Wochenende der höchsten Stufe der Feuergefahr ausgesetzt. In dem Atlantik-Staat sind inzwischen die meisten Waldbrände – mehr oder weniger- – unter Kontrolle.

 

Die Karte gibt einen Überblick, wo es in Portugal derzeit brennt:

Chaves

Ein größeres Feuer wird noch im äußersten Norden des Landes, in der Nähe der Gemeinde Chaves, vermeldet. Allerdings können bei den derzeit herrschen hohen Temperaturen jederzeit neue Brände ausbrechen.

Die Brände zerstörten in den vergangenen Wochen rund 12 000 bis 15 000 Hektar Wald und Sträucher. Zwei Menschen starben, etwa 60 weitere wurden verletzt.

Leiria, Setúbal, Aveiro

Mehr als 3000 Feuerwehrleute, mehr als 300 Löschfahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber waren und sind noch im Kampf gegen die Flammen auf Portugals Festland im Einsatz. Es brannte unter anderem in den Distrikten Leiria, Setúbal und Aveiro.

Pombal, Qurém, Alvaiázere, Quinta do Lago

Im Landesinneren bedrohten die Flammen laut dem Katastrophenschutz die Gemeinden Pombal, Ourém und Alvaiázere. In der bei Urlaubern beliebten Region der Südalgarve blockierten die Behörden zwischenzeitlich den Zugang zum Luxusresort Quinta do Lago.

Folgen des Klimawandels

In der vergangenen Woche waren die Temperaturen teilweise auf über 40 Grad gestiegen und in den kommenden Tagen sollte es noch heißer werden. „Wir stehen vor einer fast beispiellosen meteorologischen Situation“, sagt der nationale Kommandeur des Zivilschutzes, Andre Fernandes.

Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und extremeren und häufigeren Wetterereignissen wie Hitzewellen und Waldbränden.

In Portugal spricht man unterdessen von der schlimmsten Dürre der vergangenen 20 Jahre. Nach dem heißesten Mai seit 1931 leidet nach jüngsten Angaben des portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) derzeit über 97 Prozent des Territoriums unter schwerer Trockenheit.

Die Bedingungen für diese extreme Dürre hat es seit einem Jahrtausend nicht mehr gegegen, wie Forscher von der Woods Hole Oceanographic Institution herausgefunden haben. In dieser Woche erwartet Portugal zwischen 42 und 45 Grad Celsius.