Gruppen von jungen Bäumen weisen bizarre Formen auf.

S-Ost - Wer auf der Waldebene Ost spazieren geht oder auch mit dem Auto dort entlang fährt, dem fallen möglicherweise links und rechts der Straße gebeugte Bäume auf. Kurz vor den Sportplätzen beispielsweise steht rechts der Straße eine ganze Gruppe junger Birken. Die Baumwipfel sind weit nach unten gebeugt, manche hängen fast bis zum Boden hinunter. Die Stämme bilden bizarre Kurven. Das ist seit Wochen so, in anderen Bereichen der Waldebene sind auch andere Baumarten betroffen.

 

Was aussieht wie eine um sich greifende Baumkrankheit oder wie massiver Schädlingsbefall, hat ganz natürliche Ursachen. Gebeugt wurden die Bäume nach Angaben des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes schon vor einigen Monaten, genauer gesagt Ende Oktober. Damals überraschte ein früher Wintereinbruch mit starkem Schneefall die Stuttgarter – und eben auch die Bäume. Die hatten längst nicht alle Blätter abgeworfen. Der Schnee blieb folglich auf dem Blattwerk der Baumwipfel liegen. Da es sich um nassen und somit sehr schweren Schnee handelte, hatten die Äste und Stämme eine für sie doch große Last zu tragen.

Der Leiter des Forstamtes, Volker Schirner, sagt, dass in anderen Bereichen des Stuttgarter Waldes damals etliche Äste und Stämme unter der Schneelast abgebrochen seien, Schneebruch nennt man das dann. Jüngere Bäume beugten sich dagegen einfach herab, um sich des Schnees zu entledigen. Schirner: „Von dieser Last haben sich die Birken bisher nicht erholt.“ Deswegen jetzt aber die Forstarbeiter in den Wald zu schicken, um die jungen Bäume zu entfernen, wäre ein unverhältnismäßig hoher Aufwand, sagt der Amtsleiter. Man solle den Anblick einfach als Naturschauspiel nehmen. „Im Mai, wenn die Blätter wieder wachsen, wird man das gar nicht mehr wahrnehmen.“