Seit vier Jahren findet sich das Waldheim Waldebene Ost auf dem Gelände des SvG Gablenberg. Besonders das sportliche Angebot ist groß. Einige Plätze sind noch frei.

S-Ost - Noch weist ein Schild an einem Schotterweg, der von der Waldebene Ost abzweigt, den Weg zum Evangelischen Waldheim am Frauenkopf. Dabei ist der Standort seit Jahren Geschichte. Die Einrichtung – eine der ältesten ihrer Art in Stuttgart – ist inzwischen auf dem Sportgelände des SvG Gablenberg etwa zwanzig Minuten Fußweg entfernt untergebracht. Seit Sommer 2014 stellt der Verein das Areal für die Ferienbetreuung zur Verfügung.

 

„Das klappt hervorragend“ – die ehrenamtliche Waldheimleiterin Verena Schöck ist begeistert von der Kooperation. „Es gibt keine Reibereien und das Gelände bietet viele Möglichkeiten. Die Sportanlagen sind attraktiv, besonders natürlich für alle, die gerne kicken. Wir haben aber auch Tischtennisplatten hier und sogar zwei Kegelbahnen im Keller, die wir nutzen dürfen.“ Der Abschied vom Frauenkopf, wo sie von klein auf viele Wochen verbracht hat, fiel der 23-Jährigen nicht ganz leicht. „Ich kann auf eine klassische Waldheimkarriere verweisen“, erzählt sie lachend. „Mit sechs Jahren war ich das erste Mal da oben im Wald. Seit neun Jahren bin ich als Betreuerin und nun auch als Leitung dabei.“ Der Umzug bedeutete zumindest eine Umstellung.

Starkes Motto

Bis zu 80 Mitarbeiter sind aktiv, um den vorrangig aus dem Stuttgarter Osten, aber auch aus anderen Stadtbezirken stammenden Kindern und Jugendlichen, die jeden Morgen mit dem Bus eingesammelt werden, über den gesamten Ferien-Zeitraum hinweg ein attraktives Programm zu bieten. Dieses Jahr steht es unter dem Motto „Einfach stark“. „Dieses Thema bildet einen roten Faden, der alles bis zur Gestaltung der Andachten durchzieht“, erklärt Jens Ayasse von der Evangelischen Kirchenpflege. So gehe es etwa darum, seine inneren Stärken zu entdecken. Der Besuch der Andachten ist freiwillig und steht auch Andersgläubigen offen. „Die Evangelische Kirche ist mit zwanzig Waldheimen in Stuttgart mit Abstand der größte Träger“, bemerkt Ayasse. „Es ist uns wichtig, dass von diesem Hintergrund auch etwas spürbar wird.“

Auch er bewertet die Unterbringung beim SvG Gablenberg positiv. „Am Frauenkopf lag die Anlage noch stärker im Grünen“, erinnert er sich. „Das hatte den Vorteil, dass es auch in der größten Sommerhitze ausreichend Schatten gab. Damit sieht es hier weniger gut aus. Es gibt eben immer Vor- und Nachteile.“

Hoher Aufwand

Die positiven Aspekte scheinen klar zu überwiegen. Etliche Teilnehmer kommen auch am neuen Standort jeden Sommer wieder. Auch die Nachfrage nach den Juniorenschulungen, die aus Waldheimbesuchern Betreuer machen, ist groß. Wer den Kurs absolviert hat, darf den im Folgejahr Teil des Teams werden. Das bedeutet auch einen Einblick in den Aufwand, der mit der Vorbereitung einhergeht. Die nimmt jeweils ein ganzes Jahr in Anspruch. Schließlich will man für alle Eventualitäten gerüstet sein. Ausflüge wollen geplant und Alternativen für schlechtes Wetter entwickelt werden. Bei Regen steht ein großer Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Jede Gruppe hat ihren eigenen Tisch. Namen wie „Idefix Chicks“ oder „Gallien-Gang“ verraten, dass man sich von Asterix und Obelix hat inspirieren lassen.

Bis zu 170 Teilnehmer vergnügen sich auf dem Gelände. Verena Schöck fühlt sich inmitten des Wirbels sichtlich wohl. „Ich kann es einfach nicht lassen“, stellt die Sozialpädagogin fest, die hauptberuflich als Kindergärtnerin arbeitet. „Ich bin mit diesem speziellen Waldheim-Gefühl aufgewachsen und möchte es nicht missen. Jetzt als Leiterin für die Betreuer zuständig zu sein, ist eine schöne Aufgabe.“