Einer Bauersfamilie will mit ihren Tieren raus aus der Stadt. Der Technische Ausschuss hat dem Bau eines neuen Stalles samt einer Lagerhalle im Gewerbegebiet Bonholz in Waldenbuch nun zugestimmt. Auf dem frei werdenden Platz könnten ein Schaubauernhof und Hofladen entstehen.

Waldenbuch - Bürgermeister Michael Lutz sieht einige Synergieeffekte durch das geplante Bauprojekt der Familie Landenberger. Er empfahl deshalb dem Technischen Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Zustimmung zu den Plänen. Fabian Landenberger will im Bonholz einen neuen Stall samt einer überdachten Dunglege und einem Lagerschuppen bauen. In dem Stall sollen rund 80 Tiere – 35 Kühe mit ihren Nachkommen – Platz finden. Um den Betrieb lukrativ zu machen, will der Junglandwirt laut den Worten des Bürgermeisters seine derzeitige Wirtschaftsfläche von 21 Hektar auf 30 Hektar erhöhen.

 

Gleichzeitig könne sich am derzeitigen Standort des Bauernhofs an der Schlossgartenstraße durch die Aussiedlung einiges verändern, sagte Lutz. Dort plane die Familie, einen Hofladen mit einigen Tieren zum streicheln zu errichten. Derzeit befinden sich am jetzigen Standort noch etwa 50 Rinder. In der Vergangenheit hatte es wegen des Lärms und Gestanks immer wieder Beschwerden gegeben. Vor diesem Hintergrund freute sich der Bürgermeister über die Aussiedlungswünsche. Zumal am bisherigen Standort durch die Auflösung der Hofstelle auch Platz für ein neues Wohngebäude geschaffen werden soll.

Der Baugrund ist im Landschaftsschutzgebiet

Die Stadträte waren allerdings nicht unisono begeistert von dem Bauprojekt im Gewerbegebiet. Der Baugrund befindet sich im Landschaftsschutzgebiet. Stadtrat Karl Rebmann (CDU) sprach sich dafür aus, dass beide Vorhaben – die Aussiedlung und die Umgestaltung der bisherigen Hofstelle – streng voneinander getrennt werden. „Es sollte kein Koppelgeschäft geben“, sagte er. Sein Fraktionskollege Alf-Dieter Beetz bezweifelte, dass der Landwirt vom Landwirtschaftsamt die Genehmigung für eine – wie er sich ausdrückte – Zweigniederlassung im Bonholz bekomme.

Dietrich Ruckh (CDU) bezweifelte, dass die Pläne des Landwirts für den Stall auch praktikabel sind. „Das muss das Landwirtschaftsamt beurteilen“, sagte Bürgermeister Lutz. Und Stadtrat Karl Neff (Freie Wähler), selbst Landwirt von Beruf, sagte: „Das wird der Antragssteller schon so bauen, dass er auch durch den Stall fahren kann.“ Bei der Abstimmung enthielten sich schließlich zwei Ausschussmitglieder. Die anderen acht stimmten für die Aussiedlungspläne.