Gedankenlosigkeit gehört zu den größten Klimafeinden: Bei einem Kurzfilm-Wettbewerb der Städte Waldenbuch und Filderstadt haben Jugendliche sich mit dem Klimaschutz beschäftigt. Bei einer Gala wurden die Sieger prämiert

Waldenbuch - Nur mal kurz die Welt retten, das ist gar nicht so einfach. Das haben die Schülerinnen und Schüler festgestellt, die beim gemeinsamen Kurzfilm-Wettbewerb der Städte Waldenbuch und Filderstadt Vorschläge zum Klimaschutz entwickelt haben. Zehn Beiträge hatten die Nachwuchsfilmer eingereicht. Am Samstag wurden die besten Streifen in den beiden Kategorien unter und über 13 Jahre bei einer Gala in der Waldenbucher Oskar-Schwenk-Schule prämiert.

 

Die Jury um die städtischen Klimaschutzmanager Natalia Roizenzon-Sipple (Waldenbuch) und Hannes Lauer (Filderstadt) hatte die Qual der Wahl. „Wir hätten niemals damit gerechnet, dass so viele Teams mitmachen“, stellte Hannes Lauer fest. Und er betonte: „Jeder einzelne Beitrag hätte einen Preis verdient. Alle Filme haben eine gute Botschaft und es stecken tolle Ideen drin.“

Die Jugendlichen kommen ins Grübeln

70 Gäste verfolgten bei Popcorn und Gebäck auf der Leinwand, welche Gedanken und Gefühle den Nachwuchs bewegen. Für das Ü-13-Siegerduo Sebastian Ernst aus Waldenbuch und Philipp Moeßner aus Musberg ist das Thema hochaktuell. „Wir haben Feinstaubalarm in Stuttgart. Wir lesen von extremen Wetterereignissen und spüren selbst, dass sich die Temperaturen verändern. Da kommt man schon ins Grübeln“, sagten sie.

Die beiden Hobbyfilmer hatten die Fakten der globalen Bedrohung recherchiert und drangen in eindringlicher Schnitttechnik zur Wurzel des Übels vor: „Ursache ist unser eigenes Konsumverhalten.“ Was es zu bewahren gilt, zeigten die beiden bei einem Drohnenflug mit der Kamera über die herbstlichen Wälder der Schwäbischen Alb. Ihre Botschaft war klar: „Wenn jeder bei sich selbst anfängt, kann es etwas Großes werden.“

Brauchbare Gegenstände wegschmeißen

Zu dieser Erkenntnis kamen alle Teilnehmer. Auch Madeleine Fein, Tina Scholl und die Schwestern Madlin und Alyasia Abdel Jawad vom Mädchentreff des Waldenbucher Jugendhauses Phönix. Sie belegten den ersten Platz bei den unter 13-Jährigen. Ihr Kurzfilm zeigte, dass Gedankenlosigkeit zu den größten Klimafeinden gehört, wenn Plastikmüll in die Landschaft geworfen, Energie verheizt oder brauchbare Gegenstände weggeschmissen werden.

Den zweiten Platz der Nachwuchsfilmer unter 13 Jahren vergab die Jury an eine Gruppe des Filderstädter Integrationsprojekts Integra für ihren Kurzfilm „Klimafreunde“. Bei den älteren Jugendlichen belegte eine Schülergruppe der Klasse 9 a der Fleinsbachschule mit einem selbstgetexteten Klima-Rap Platz zwei. Auch die Beiträge, die es nicht aufs Siegertreppchen geschafft haben, wurden vom Publikum mit kräftigem Applaus bedacht.

Info:
Es besteht die Möglichkeit, sich die Beiträge unter www.kurzfilmwettbewerb.wordpress.com anzusehen. Sobald die rechtlichen Fragen im Hinblick auf das Bildmaterial geklärt sind, werden die Filme freigeschaltet.