Waldenbuch will seine Stärken mehr nach außen präsentieren. Das ist die Aufgabe des Stadtmarketings, an dem sich Bürger beteiligen. Nachdem seit 2013 viele von ihnen aufgegeben haben, gibt es nun einen zweiten Anlauf. Eine der Ideen der Bürger ist es, den Marktplatz mit einem Café zu beleben.

Waldenbuch - Das neue Stadtmarketing der Stadt hat einen prägnanten Slogan: „Wir machen Waldenbuch“. Und damit – zumindest in Form vieler Ideen – haben 15 Bürger am Montag bei der Auftaktveranstaltung zum Stadtmarketing angefangen. Sie schrieben auf Kärtchen, wie sich ihre Stadt verändern, präsentieren und ein Stück weit auch verkaufen soll. Ein Teilnehmer kann sich einen „Laden mit örtlichen Produkten“ vorstellen, in dem nicht nur Schokoladentafeln, sondern auch Seife und Fruchtsaft zu haben sind. Ein anderer wünscht sich, dass der Bolzplatz nahe des Hallenbads aufgewertet wird. Und ein dritter hätte gerne ein neues Café am Markt.

 

Mit diesen Vorschlägen sind die Bürger schon mitten im Prozess des Stadtmarketings, das der Professor Rudolf Jourdan von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg als „Pflichtveranstaltung von Städten und Gemeinden“ bezeichnete. Er hat bereits 50 Stadtmarketingprozesse begleitet. Schließlich stünden die Kommunen in einem Wettbewerb untereinander. „Darum müssen sie zeigen, was sie bieten und ihre Stärken präsentieren.“ Das sei nicht nur eine Aufgabe des Bürgermeisters Michael Lutz und der Gemeinderäte, sondern laut Jourdan „von jedem einzelnen Bürger der Stadt“. Kommunen, die sich nicht vermarkten, würden langfristig nicht erfolgreich sein.

Der zweite Auftakt fürs Stadtmarketing

Für Waldenbuch war der Abend der zweite Auftakt zum Stadtmarketing. Und so konnten die Bürger auch von der Vorarbeit anderer Engagierter zehren, die 2013 damit begonnen hatten. Von anfangs 55 Personen haben die meisten wieder aufgehört – wohl auch wegen eines Konflikts mit Gemeinderäten, wie zu erfahren war.

Claudio De Vito gehört zu den wenigen, die dabei geblieben sind. „Dass der Marktplatz belebt werden soll, haben wir schon während eines Workshops angesprochen“, erzählte er. Auch seine neuen Mitstreiter möchten, dass sich im Kern des Städtles etwas tut. Auf einer von Nicole Klenk, der Stadtmarketingbeauftragten in Waldenbuch, vorbereiteten Stellwand markierten sie mit Klebepunkten die aus ihrer Sicht wichtigsten Vorhaben. Der Marktplatz bekam mit neun Punkten die zweitmeisten und ein Bürgerbus, der die Ortsteile mit dem Kern verbinden soll, die meisten Aufkleber. Während eines Runden Tischs Ende November sollen diese und andere Ideen ausgearbeitet werden. Klenk freute sich, dass die Bürger so viele Ideen eingebracht hatten. „Im nächsten Jahr werden wir voll durchstarten“, sagte sie. Professor Jourdan gab den Teilnehmern etwas mit auf den Weg: „Es lässt sich nicht alles morgen umsetzen. Je besser ihre Ideen sind, desto weniger lassen sie sich aber im Rat ablehnen.“