Von Mittwoch bis Sonntag, 7. bis 11. Juni, findet in Waldenbuch zum 26. Mal der „Aufstand“ statt. Die Naturschutzjugend Baden-Württemberg richtet das Festival aus. Worum geht es?

Die Pinnwand ist über und über mit bunten Zettelchen übersät. Biodiversität steht drauf, Völkerrecht, Kapitalismuskritik oder Upcycling. Das Sammelsurium ist das Ergebnis von langem Brainstorming. Aber so kreuz und quer alles auf dem Außenstehenden wirkt: Die Ordnung ist da, und die Zettel ergeben das Programm der 26. Ausgabe des Festivals Aufstand.

 

Fünf Tage volle Musik, Diskussionen, Workshops und Meditation

Vom kommenden Mittwoch, 7. Juni, bis Sonntag, 11. Juni, wird das Jugendumweltfestival wieder von der Naturschutzjugend (Naju) Baden-Württemberg ausgerichtet, der Jugendorganisation des Naturschutzbundes (Nabu). Fünf Tage lang erwartet junge Leute zwischen 15 und 27 Jahren auf der sogenannten Jungviehweide in Waldenbuch jede Menge Programm mit Musik, Workshops, politischen Diskussionen und mehr.

„One Earth – One Community“ lautet das Motto

Organisiert wird das Ganze von Aileen Rothe (20), Felix Herterich (18) und Michèle Zimdahl (19). Sie absolvieren den Bundesfreiwilligendienst beziehungsweise ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Naju. Das Trio hat das Programm zusammengestellt und das diesjährige Motto gesetzt. Es lautet „One Earth – One Community“. Im Vordergrund stehen sollen der Zusammenhalt der Menschen und die Verbundenheit von Mensch, Tier und Natur. Es geht um alternative Lebens-, Wirtschafts- und Konsumkonzepte. Vor Ort soll es einen Kleidertausch geben, eine Vogelstimmen-Erkennung, Workshops im Gärtnern oder im Herstellen von Aufstrichen, Fledermaus- oder Kräuterspaziergänge. „Es ist Umweltbildung, die wir betreiben“, sagt Michèle Zimdahl.

Nicht nur Umweltthemen stehen auf dem Programm

Was auffällt: Auf dem Programm stehen längst nicht nur Öko-Themen. Um Antidiskriminierung oder die Erkennung von Fake News soll es ebenso gehen. „Umweltthemen überschneiden sich oft mit gesellschaftlichen Themen“, sagt Felix Herterich dazu. Eingeladen wurden Referenten von Fridays for Future, vom Projekt Regenbogenbildung Stuttgart, von Out in Church oder vom Nabu. Auch vor Polarisierendem schrecken die Organisatoren nicht zurück. So soll es beispielsweise auch um die Klima-Blockaden der Letzten Generation gehen. Die Idee: Jeder solle sich vor Ort seine eigenen Gedanken machen und eine Meinung bilden können. Dabei seien kontroverse, sachliche geäußerte Sichtweisen durchaus erwünscht. „Es wäre langweilig mit Themen, die alle schon kennen“, findet Felix Herterich. Dennoch soll alles friedlich und entspannt ablaufen. „Es ist wichtig, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen“, sagt Michèle Zimdahl, in der positiven Festatmosphäre diskutiere es sich aber deutlich leichter. Speziell in puncto Sicherheit und Achtsamkeit geschultes Personal soll vor Ort darauf achten, dass sich alle wohlfühlen können.

Das Essen ist vegan, der Einritt frei

Yoga, Meditation, Chorgesang, Improtheater, kreatives Schreiben und Bands: Die Teilnahme am Festival ist kostenfrei, und sogar die – ausschließlich veganen – Speisen vor Ort werden auf Spendenbasis ausgegeben. So wolle man möglichst allen den Eintritt ermöglichen. Finanziert wird das Aufstand-Festival über den Landesjugendplan und über Spenden. Das Orga-Team arbeitet rein ehrenamtlich. Mehrere Hundert Besucher werden erwartet. Felix Herterich betont: „Der Austausch ist ein großer Faktor.“

Mehr Informationen stehen auf https://aufstand.naju-bw.de im Netz.