Während die Verschönerung der Bewegungsangebote der Stadt Waldenbuch beschlossene Sache ist, streitet der Gemeinderat über Stellplätze für Wohnmobile neben einem Spielplatz im Stadtteil Glashütte.

Waldenbuch - Auf dem Spielplatz an der Oskar-Schwenk-Straße spielen Kinder nur noch selten. Der spärlich ausgestattete und stillgelegte Platz soll im Rahmen einer Spielplatzkonzeption wieder hergerichtet werden. Der bewegungsaktive Spielplatz Glashütte bildet ebenfalls einen Schwerpunkt im Gesamtkonzept, dem der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mehrheitlich zustimmte.

 

Mit der Spielplatzkonzeption möchte die Stadt zeitgemäße Spiel- und Sportangebote für alle Altersklassen schaffen. In einem ersten Schritt haben Landschaftsarchitekten eine Bestandsaufnahme der Bewegungs- und Spielangebote Waldenbuchs gemacht. 25 Anlaufstellen gibt es in der Stadt, die meisten Angebote richten sich an Kinder im Alter von null bis sechs Jahren. Für Jungen und Mädchen ab zwölf Jahren gibt es mehr Sport- als Spielangebote. Nur der bewegungsaktive Spielplatz im Stadtteil Glashütte sei auch für diese Altersgruppe geeignet, so das Planungsbüro.

Viele Angebote für Kinder bis sechs Jahren

Die Analyse ergab, dass es rund um die Oskar-Schwenk-Schule zu wenig Spielplätze gibt, im Wohngebiet nordöstlich davon umso mehr. Die Planer schlagen vor, in Gebieten mit vielen Angeboten einige Plätze zusammenzufassen und dafür in Gebieten mit wenig Angeboten einen zusätzlichen Spielplatz einzurichten. Der nächste Schritt der Konzeption sieht eine Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligung vor. Dabei werden alle Teilnehmer ihrem Alter entsprechend befragt, was sie sich von den Spielplätzen in der Stadt wünschen. Die Ergebnisse der Beteiligung sollen der Stadt bis Mitte Februar vorliegen.

Annette Odendahl (Freie Wähler) hält es für keine gute Idee, Spielplätze zusammenzulegen: „Die Fußläufigkeit ist ein ganz entscheidender Faktor“, sagt sie. Deshalb sei es gut, dass es in manchen Gebieten so viele Angebote gibt. Karl Rebmann (CDU) dagegen sieht einen Vorteil in der Abschaffung von Plätzen: „Wenn es weniger Anlagen gibt, kann man bei den Unterhaltungskosten sparen“, meint er.

Wohnmobile vorerst nur versuchsweise in Glashütte

Im Zusammenhang mit der Erweiterung des bewegungsaktiven Spielplatzes Glashütte hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, drei Stellplätze für Wohnmobile auf dem Wanderparkplatz nebenan anzulegen. Diese sollen dort markiert werden, wo derzeit die Altglascontainer stehen. Die Plätze sollen zunächst versuchsweise dort sein, über einen Abwasseranschluss und andere Leitungen würde erst nachgedacht werden, wenn der Platz gut angenommen wird, so Bürgermeister Michael Lutz.

Antrag der CDU abgelehnt

Die Wohnmobilstellplätze sind im Gemeinderat allerdings umstritten. Christoph Hellenschmidt (CDU) hält den Standort prinzipiell für falsch: „Die Wohnmobile haben derzeit einen hervorragenden Platz“, sagt er und ist dagegen, diesen Platz zu verlegen. Karl Rebmann findet, dass man an dem Spielplatz „keinen Platz für Wohnmobile verschwenden“ sollte. Josef Lupion (Freie Wähler) kann sich den Standort dagegen gut als Wohnmobilstellplatz vorstellen. Der Antrag der CDU, zum Wohle der Kinder auf die Stellplätze zu verzichten, wurde mehrheitlich abgelehnt. Ein Förderbescheid des Landkreises für die Einrichtung der Plätze liegt bereits vor.

Die Aufwertung des bewegungsaktiven Spielplatzes Glashütte sowie die Reaktivierung des Geländes an der Oskar-Schwenk-Straße sollen als erstes umgesetzt werden. Das Geld dafür sei im Haushalt entsprechend platziert, so Michael Lutz.