Die Gesundheitspädagogin Anita Marquardt hat in einem Kurs gezeigt, wie man sich vor Husten und Halsweh schützen kann. Dabei kommen neben Hausmittelchen auch Wickel zum Einsatz.

Waldenbuch - Sie will jungen Müttern erklären, was man machen kann, wenn das eigene Kind Anzeichen von Erkältungskrankheiten aufweist. Deshalb reist Anita Marquardt von Kindergarten zu Kindergarten und zeigt den Frauen, mit welchen Hausmittelchen sie Husten und Schnupfen bekämpfen können. Am Freitag war sie im Mütterzentrum Waldenbuch.

 

Wann sollte etwas getan werden?

Marquardt bietet ihre Kurse von Oktober bis März an. „Im Sommer braucht man die Wickel und Umschläge nicht“, sagt sie. Es geht ihr vor allem darum, Erkältungskrankheiten zu bekämpfen. Klar ist aber auch, dass ihre Behandlungen keinen Arzt ersetzen. Wenn das Kind eine Grippe habe könne man mit den Hausmitteln nichts mehr erreichen. Sie sollten vor allem prophylaktisch eingesetzt werden. Ihre Tipps hat die Gesundheitspädagogin aus einem Buch von Ursula Uhlemayr, das „Wickel + Co“ heißt. Dass die Hausmittel funktionieren, hat Marquardt, die Mutter von vier Kindern ist, schon seit Jahrzehnten in der eigenen Familie immer wieder feststellen können.

Was sollte man vorbeugend tun?

Um erst gar keine Erkältung zu bekommen, empfiehlt Marquardt, das Immunsystem zu stärken. „Das kann man mit ansteigenden Fuß- oder Armbädern tun“, sagt sie. Dabei werde beispielsweise der Fuß bis zur Wade in 33 Grad warmes Wasser gestellt. Der Körper versuche dann auf die zu niedrige Temperatur zu reagieren. Das setze sich fort, wenn man die Temperatur bis auf 41 Grad erhöhe. „Der Körper lernt dabei, äußeren Reizen und Einflüssen entgegen zu wirken“, sagt Marquardt.

Hustensaft machen

Wenn man dann die warmen Füße mit heilendem Balsam einreibe, helfe das auch bei Husten. Um den Brustbereich warm zu halten empfiehlt sie einen Bienenwachs-Wickel. Dabei wird die Wachsplatte mit einem Föhn erwärmt, mit Thymian-Myrte-Balsam bestrichen und auf die Brust gelegt. Man kann auch einen Hustensaft aus Zwiebeln herstellen. Dazu wird die rohe, klein geschnittene Zwiebel mit Honig übergossen. Nach zwei bis vier Stunden kann der jetzt dünnflüssige Saft abgeseiht werden.

Krautwickel bei Halsweh

Bei Halsweh hilft ein Krautwickel. Dazu wird ein über Wasserdampf (Kochdeckel umdrehen) erwärmtes Krautblatt mit dem Messer geritzt und mit einer Glasflasche ausgerollt, damit der Saft heraustritt. Dann wird das Blatt um den Hals gewickelt. „Man kann den Wickel auch bei Gelenkschmerzen verwenden“, sagt Marquardt. Ihr Bruder benutze ihn immer dann, wenn sein Schultergelenk schmerze.

Anita Marquardt, Telefon 07056/9 66 85 98, bietet Kurse für zehn Euro pro Teilnehmer an. Ihre Mittelchen und Wickel bezieht sie von der Bahnhofsapotheke in Kempten. Sie haben Bioqualität. Die Wickel werden von einer Behindertenwerkstatt hergestellt.