Einen für den Waldkindergarten Platz gibt es auch schon: Den Alten Merklinger Sportplatz beim Gymnasium.

Weil der Stadt - Bislang wird hier oben ab und zu der Grill angeworfen, oder es kommen Schüler vorbei, um eine Prüfung zu feiern. Das soll sich ändern. Denn auf dem Alten Merklinger Sportplatz – eine Waldlichtung in der Nähe des Johannes-Kepler-Gymnasiums – soll ein Waldkindergarten entstehen.

 

Der Verein „Naturkinder Flacht“ hat entsprechende Pläne erarbeitet, der Gemeinderat hat jetzt seine Zustimmung erteilt. „Das freut uns natürlich“, sagt Evelyn Quass, die Vorsitzende der Naturkinder Flacht. Der Verein betreibt Waldkindergärten bereits in Heimsheim und Mönsheim, im September kommt in Niefern-Öschelbronn (Enzkreis) noch eine Gruppe dazu.

Unterstützung bei Suche nach Grundstück

„Jede Gemeinde hat einen Waldkindergarten verdient“, ist Quass überzeugt. An verschiedene Gemeindeverwaltungen habe sie deshalb ihr Konzept verschickt, jetzt haben die Weil der Städter zugegriffen. „Wir wurde in den Gemeinderat eingeladen, um uns vorzustellen“, berichtet die Vereinsvorsitzende. „Die Verwaltung hat uns sogar bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück unterstützt.“

Zwei Flächen wurden untersucht, der Merklinger Sportplatz kam nun zum Zug. Mitten im Wald könne man den Kindergarten nämlich nicht platzieren, man braucht eine Waldlichtung und 20 bis 30 Meter Abstand zum Wald. „Der Merklinger Sportplatz ist zwar ein öffentlicher Platz, aber damit haben wir in Heimsheim auch sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Evelyn Quass. Auch auf dem Gelände dort habe es vorher Probleme mit feiernden und randalierenden Leuten und viel Müll gegeben. Das ist jetzt in Heimsheim vorbei. „Offenbar hat es eine positive Wirkung auf die Menschen, wenn auf einem Platz ein Kindergarten untergebracht ist.“

Die Eröffnung des Waldkindergartens in Weil der Stadt ist für Sommer oder Herbst 2019 vorgesehen. Eine Gruppe mit 20 Kindern ist geplant. Bis dahin muss der Verein noch einen Holz-Bauwagen anschaffen. Einen Zuschuss von 60 000 Euro hatte der Gemeinderat bei der jüngsten Haushaltsberatung dafür schon eingeplant. Ob das reicht, muss der Verein bei der Planung erkunden, da der Bauwagen individuell angefertigt wird.

60 000 Euro für Bauwagen

Auch der Vertrag über einen Zuschuss für die Gehälter der Erzieherinnen ist noch nicht unterschrieben. Denn die Elternbeiträge – derzeit 140 Euro pro Kind – decken nur ein Fünftel der laufenden Kosten. „Das müssen wir jetzt verhandeln“, kündigt Evelyn Quass an. Zum Vergleich: In Heimsheim hatte die Stadt zunächst einen Zuschuss in Höhe von 63 Prozent aller laufenden Kosten zugesichert, dies mittlerweile aber auf 80 Prozent erhöht.

Die Mönsheimer schossen von Anfang an 80 Prozent zu. Dass es Bedarf nach einem Waldkindergarten gibt, davon ist die Vereinsvorsitzende überzeugt. „Es gibt noch immer viel zu wenige Waldkindergärten“, sagt Quass. „Das sehen Sie auch schon daran, dass wir keinerlei Probleme mit dem Fachkräftemangel haben.“

Das Amt für Jugend und Soziales der Stadtverwaltung sieht ebenfalls den Bedarf. Der aktuelle Kindergartenbedarfsplan weist für die kommenden Jahre einen Mangel an Kinderbetreuungsplätzen aus.