Nach dem Rücktritt der Bürgermeisterin von Walheim (Kreis Ludwigsburg) gibt es in Christoph Herre einen ersten Kandidaten.

Er ist der erste und bisher einzige, der nach dem Rücktritt von Walheims Bürgermeisterin Tatjana Scheerle seinen Hut in den Ring wirft: Christoph Herre, 24 Jahr jung, Student, parteilos, aus der Region. Auf Instagram hat er diese Woche ein Foto gepostet, wie er seine Bewerbung einwirft. Außerdem gibt es auf dem Profil noch ein Bild, auf dem er in weißem Hemd und Sakko im Grünen in die Kamera lächelt, die Häuser und Weinberge von Walheim im Hintergrund. Die Botschaft: Wer ihn wählt, bekommt Seriosität und Heimatverbundenheit.

 
Starkregen und Überflutungen dürften in Zukunft zunehmen. Christoph Herre will die Gemeinde darauf vorbereiten. Foto: Feuerwehr Walheim

Als erstes werde er seine Social-Media-Auftritte und seine Homepage weiter aufbauen, verrät der Kandidat im Gespräch mit dieser Zeitung. Sein Alter sieht er nicht als Nachteil. Mit Kommunalverwaltung kenne er sich aus, schließlich habe er während seines Studiums des Public Managements in Ludwigsburg Praktika bei den Gemeinden Neckarwestheim und Kressbronn am Bodensee gemacht. Davor absolvierte der gebürtige Bönnigheimer eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker.

Herre will Wogen in der Kommunalpolitik glätten

Wie es zu der Bewerbung bei der beschaulichen Gemeinde mit rund 3500 Bewohnern gekommen sei? Er habe in der Presse die Querelen der bisherigen Amtsinhaberin mit dem Gemeinderat sowie ihren Rücktritt in der Presse verfolgt. Auf ihn zugekommen sei niemand, doch er sei sich sicher, wieder mehr Ruhe in die Gemeindepolitik bringen zu können. Er sei ja ein kommunikativer Typ. Was er konkret vorhabe als Bürgermeister? Die Gemeinde müsse digitaler und serviceorientierter werden, natürlich. Ansonsten liege ihm als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr der Hochwasserschutz besonders am Herzen. Nach Walheim ziehen will er aber nicht.

Fakten zur Bürgermeisterwahl

  • Wer mindesten 18 Jahre alt ist und Deutscher oder Unionsbürger ist, kann sich zur Wahl aufstellen lassen.
  • In Baden-Württemberg sind rund 60 Prozent der Bürgermeister parteilos.
  • Nur neun Prozent der Ämter werden von Frauen ausgeübt.
  • Wählen darf, wer mindesten 16 Jahre alt ist und Deutscher oder Unionsbürger ist.
  • Um wählen zu dürfen, muss man mindesten drei Monate in der Gemeinde gemeldet sein oder zum Wahltag drei Monate in der Gemeinde gewohnt haben.
  • Zudem muss man im Wählerverzeichnis der Kommune geführt sein.

Bis ins Rathaus der Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg ist es noch ein langer Weg. Die Wahl ist am 29. September, es kann gut sein, dass Herre, der gerade sein Studium beendet, noch Konkurrenz bekommt. Den Wahlkampf finanziert er übrigens als parteiloser Kandidat aus eigener Tasche.