Mit fast ausnahmslos friedlichen Protesten ist in Berlin und Hamburg das 1.-Mai-Wochenende eingeläutet worden. In beiden Städten flackerte am Samstag nur am Rande von linken Demonstrationen vereinzelt Gewalt auf.

Berlin/Hamburg - Ein Protestzug gegen steigende Mieten in Berlin mit etwa 2300 Teilnehmern verlief am Abend laut Polizei nahezu störungsfrei. Hier und da knallten Böller und Signalfeuer brannten ab. Eine Aktion in Neukölln für den Erhalt eines Kiezladens blieb ebenfalls ruhig.

 

Im Berliner Mauerpark feierten Tausende entspannt in den 1. Mai. Hier galt für die Walpurgisnacht erstmals seit Jahren kein Verbot von Flaschen mehr, die früher auch als Wurfgeschosse gegen Polizisten eingesetzt wurden. Im Park durften kleinere Feuer entzündet werden.

Demonstranten bewerfen Polizisten mit Steinen und Flaschen

In Hamburg haben rund 1800 Anhänger der linken Szene zu Beginn des 1.-Mai-Wochenendes demonstriert. Im Anschluss kam es nach Angaben der Polizei zu kleineren Scharmützeln. Die Polizei war mit 1650 Mann im Einsatz. Ein 24-jähriger Mann wurde festgenommen. Er steht im Verdacht, ein Fahrzeug der Bundeswehr in Brand gesetzt zu haben.

Die Demonstranten waren am Abend zunächst vom Schanzenviertel über die Reeperbahn zum Hafen gezogen. Dort sammelten sie sich beim „Golden Pudel Club“, der im Februar durch ein Feuer beschädigt worden war, zu einer Abschlusskundgebung. Die Demonstranten forderten den Wiederaufbau des Szenelokals.

Im Schanzenviertel hätten etwa 50 Demonstranten mehrere Polizisten angegriffen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten seien mit Steinen und Flaschen beworfen worden, berichtete ein Zeuge.

Am Sonntagabend will die linke Szene in der Hansestadt erneut auf die Straße gehen. Dann lautet die Parole: „Klasse gegen Kasse - heraus zum 1. Mai!“ In der Hauptstadt hat die Polizei rund 6500 Beamte für einen sicheren Feiertag aufgeboten. Zum traditionellen Straßenfest „Myfest“ in Kreuzberg werden wieder Tausende Besucher erwartet. Am Abend sollte die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ starten.