In der Nacht zum 1. Mai waren wieder etliche Witzbolde auf den Straßen unterwegs. Während sich manche sehr kreativ zeigten, waren einige „Scherze“ jenseits von Gut und Böse. Ein Überblick.

Stuttgart - In der Nacht zum 1. Mai wird traditionell allerlei Unfug und Schabernack auf den Straßen getrieben. Auch in Corona-Zeiten ist es laut Polizei in der Walpurgisnacht zu solchen Scherzen gekommen, wenngleich auch nicht so häufig wie in den vergangenen Jahren. Während einige harmlose Streiche dabei waren, über die man sicherlich auch schmunzeln kann, bleibt einem bei anderen Taten das Lachen im Halse stecken.

 

Definitiv in die Kategorie „nicht witzig“ gehört diese Aktion: Unbekannte kippten am Kelterplatz in Stuttgart-Zuffenhausen einen silbergrauen Renault Twingo auf die rechte Fahrzeugseite, wobei auch der linke Außenspiegel beschädigt wurde. Der Sachschaden kann noch nicht beziffert werden. In diesem Fall bittet die Polizei Zeugen, sich unter der Rufnummer 0711/8990-3700 zu melden.

Weitaus gefährlicher war folgender Eingriff in den Straßenverkehr im Enzkreis: Unbekannte spannten in Straubenhardt eine Frischhaltefolie als Absperrung über eine Straße. Eine 48-jährige Mountainbikerin bemerkte dies zu spät, bremste zwar noch, konnte einen Sturz allerdings nicht mehr verhindern. Glücklicherweise wurde sie nur leicht verletzt.

Brennender Reifen und umgesägter Maibaum

In Horb am Neckar zündeten Scherzbolde auf einem Kreisverkehr einen Reifen an, die Feuerwehr musste ausrücken und löschte Reifen und das angrenzende Gestrüpp.

In Dußlingen (Landkreis Tübingen) sägten Unbekannte einen 16 Meter hohen Maibaum ab, in Bisingen (Zollernalbkreis) wurde ein Garten verwüstet und zehn Gartenzwerge zertrümmert.

In Dürmentingen im Landkreis Biberach drohte eine Gruppe über einen Chat, einen Maibaum auf einem Privatgrundstück umzusägen. Weil kurze Zeit später zwei Fahrzeuge an dem Grundstück vorbeifuhren, soll sich ein 23-Jähriger provoziert gefühlt haben. Er nahm einen Stein und warf damit auf eines der Autos. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf ungefähr 500 Euro.

In Donaueschingen richteten mehrere Jugendliche im Bereich der Stadionstraße massiven Sachschaden an. So wurden die Fassaden des Stadions und der Tennishalle mit diversen Graffiti-Schriftzüge in blauer Farbe besprüht. An einer nahe gelegenen Pferdekoppel beschädigten die Jugendlichen mehrere Zaunelemente. Auf dem Parkplatz des Rewe-Einkaufsmarktes wurde ein Mülleimer in Brand gesetzt, beim Fürstenberggymnasium eine Mülltonne sowie ein Poller mittig auf die Straße geschoben. Das Feld der Verwüstung zog sich weiter bis zur Schulstraße beziehungsweise Karlstraße. Auch hier wurden diverse Gegenstände auf der Fahrbahn abgelegt. Diese waren aufgrund der Dunkelheit nur sehr schwer zu erkennen.

In Rechberghausen im Kreis Göppingen waren Schmierfinken in der Hexennacht unterwegs. Sie sprühten Buchstaben und Zahlen an ein Gebäude. Diese Beschädigungen muss eine Spezialfirma entfernen.

In der Ortsdurchfahrt im Kelterner Ortsteil Dietlingen (Enzkreis) richteten Unbekannte an mehreren Fassaden einen Schaden von mehreren hundert Euro an, indem sie mit roter Sprühfarbe bei mindestens fünf Geschädigten Graffiti an Hauswänden, Türen oder Glasscheiben hinterließen.

Spektakulärer Blitzer-Nachbau in Pforzheim

Zu einigen Scherzen rund um das Thema Straßenverkehr und Blitzer ist es im Kreis Calw sowie in Pforzheim gekommen. So entdeckten Passanten um 6.30 Uhr in der Deckenpfronner Straße in Gültlingen (Kreis Calw), dass der stationäre Blitzer mit Rasierschaum besprüht und mit Klarsichtfolie umwickelt wurde.

Dass es auch kreativer geht, bewiesen Unbekannte in Pforzheim. Die Witzbolde stellten eine komplette, rot blinkende Blitzer-Attrappe und ein Anliegerkontrollschild im Wacholderweg auf. Um diese Attrappen abzubauen, musste sogar die Pforzheimer Berufsfeuerwehr anrücken.

Ähnlich viel Fantasie wurde in Königsbach-Stein (Enzkreis) gezeigt. Hier stellten Passanten gegen 11.40 Uhr in der Buschlotter Straße fest, dass auf der Fahrbahn ein mit Folie selbstgebastelter Zebrastreifen aufgebracht wurde, auf den eine entsprechend auf dem Gehweg angefertigte Beschilderung hinwies.