Bis 30. November sind im Foyer des Landratsamts Waiblingen die Siegerarbeiten des Corona-Wettbewerbs zu sehen – dann gehen diese nach Stuttgart.

Aus heutiger Sicht ist es mittendrin gewesen in den schwersten Phasen des bisherigen Pandemieverlaufs, als 2021 die Initiative Sicherer Landkreis (ISL) einen kreativen Wettbewerb explizit für Schüler und Schülerinnen ausgeschrieben hat, bei dem man, so erläutert ISL-Vorstand Leo Keidel, der aktuellen Befindlichkeit der Schüler in Pandemiezeiten auf den Zahn fühlen wollte. „Die sind zuvor einfach nicht richtig zu Wort gekommen.“ Die sechs Siegerarbeiten beim Corona-Kreativ-Wettbewerb mit künstlerischem Zugang zum emotionalen Thema sind nun zusammen mit einer außer Konkurrenz im Kolping-Berufskolleg entstandenen Plakatsammlung als Wanderausstellung bis zum 30. November im Foyer des Landratsamtes zu sehen.

 

Kunst zum Thema Corona

Eingeladen zum Wettbewerb waren ganze Schulklassen oder einzelne Schüler im gesamten Rems-Murr-Kreis, die bereit waren, mittels Kunstwerke, Text, Bild, dreidimensionalem Werk oder multimedialer Präsentation zu zeigen, wie sie durch die Pandemie gekommen sind. Wie sieht der Blick in die Zukunft aus? Kann man Corona womöglich auch etwas Positives abgewinnen?

Von der Resonanz sind die Initiatoren des Wettbewerbs, für den unter anderem die Kreissparkassenstiftung 4000 Euro bereit- gestellt hat, sehr positiv überrascht. Rund 200 Arbeiten – darunter 30 Videos – sind eingereicht worden, 30 Schulklassen aus dem gesamten Kreisgebiet waren mit dabei. Die Ende 2021 geehrten Preisträger sind auf dem doppelt vergebenen ersten Platz (Preisgeld je 1000 Euro) Jano Sixt, damals Klasse 3b in der Winnender Hungerbergschule, und die einstige Klasse 6b der Gemeinschaftsschule Sulzbach, ebenfalls für ein Video. Die beiden zweiten Plätze (je 750 Euro) belegten die Klasse G1 der Fröbelschule Schorndorf für ein anschauliches Windspiel zum Thema sowie die einstige 6c der Hohbergschule Plüderhausen mit Weltkugeln und Collage. Die dritten Plätze (je 500 Euro) gehen für ihr Coronabild, mit an den Andockstellen des Virus haftenden Misslichkeiten, an Laura Fahrner, damals 9a der Lautereck-Realschule, und für eine Collage an die Ex-7a der Staufergemeinschaftsschule, die sich den positiven Aspekten der schwierigen Coronazeit widmet.

Zusatzgewinn: 1,1 in Bildende Kunst

Am Anfang habe sie eigentlich überhaupt keine Lust gehabt, sich der Aufgabe zu stellen, berichtet im Landratsamtsfoyer Preisträgerin Laura. „Aber es gab ja eine BK-Note dafür.“ Mit der Zeit hat sie dann doch Gefallen dran gefunden – auch am Nachdenken darüber, was an Corona nervt. Der Lohn war am Ende doppelt. Neben dem Wettbewerbspreis ist für sie auch noch eine 1,1 im Fach Bildende Kunst herausgesprungen.

Lilli, Zoe, Edda, Lia und ihre Klasse an der Staufer Gemeinschaftsschule hat auch interessiert, was sich als positiv herausgestellt hat in den düsteren Zeiten des Daheimseins. Sport vor allem, sagt Lilli. Dies habe sie auch als Beitrag über ihre Möglichkeit des videogestützten Handballtrainings mit in die grafisch moderne Collage miteingebracht.

Und eine Überraschung haben die Preisträger bei der Vernissage von Barbara Ziereis vom Haus der Geschichte in Stuttgart noch extra serviert bekommen. Alle Preisträgerarbeiten samt der in der Ausstellung präsentierten Plakate werden im Haus der Geschichte in das kulturelle Erbe Baden-Württembergs aufgenommen. Sie habe die Arbeiten zum zeitgeschichtlich wichtigen Thema gesehen, so Ziereis in ihrem Grußwort. Und entschieden: „Ich nehme sie alle.“