Von Besigheim nach Hessigheim und jenseits des Neckars zurück: Der Rundweg führt durch die Felsengärten.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - „Oh Wanderer stehe still, Gottes Will ist unser Ziel.“ Ein kaum noch lesbarer Gedenkstein mahnt den Vorübergehenden, genau darauf zu achten, wohin er seine Schritte setzt. Schließlich geht es in den Hessigheimer Felsengärten bis zu 50 Meter in die Tiefe. Nicht nur Pfarrer Mayer wurden die „schwäbischen Dolomiten“ im Jahre 1901 zum Verhängnis. Doch es ist ja gerade die Höhe, die den Reiz ausmacht: Von den schroff abfallenden Muschelkalkfelsen bietet sich ein herrlicher Blick auf den Neckar, der sich in großen Schleifen an Streuobstwiesen und Feldern vorbei seinen Weg von Hessigheim nach Besigheim bahnt.

 

Wir schlagen aber die entgegengesetzte Richtung ein und starten in der Zwei-Flüsse-Stadt Besigheim, die zwischen Enz und Neckar ihr mittelalterliches Flair verströmt. Wer sich von dem pittoresken Städtle kaum trennen kann, sei unbesorgt: Nach knapp 15 Kilometern führt unsere Tour den Wanderer hierher zurück, auf dass er in einem der vielen Weinlokale zur Stärkung ein Viertele zu sich nehmen kann.

Doch zunächst gilt, sich den Rebensaft redlich zu verdienen: Durch die Weinberge geht es zum Felsenpfad, der eng an den Klippen vorbeiführt und damit unbedingte Schwindelfreiheit und gutes Schuhwerk erfordert. Schon in den 1920er Jahren kraxelte hier die wagemutige Jugend. So viele bestiegen bald die Steilwände, dass der Hessigheimer Schultes 1925 eine Eintrittsgebühr erhob: 50 Pfennig kostete ein Billet. Bis heute sind die Felsengärten bei der Kletterergemeinde in der Region die erste Adresse. Schließlich sind die „schwäbischen Dolomiten“ auch für erfahrende Sportkletterer eine Herausforderung.

Kaum sattsehen können wir uns an den grandiosen Ausblicken und viel zu früh geht der wild-romantische Trampelpfad in einen steilen Weg mit Treppen über. Er führt uns an der Felsenkellerei vorbei nach Hessigheim. Das schönste Haus am Ort ist das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, das – wie könnte es anders sein – einst einem Wengerter gehörte. Wir queren den Neckar und wandern durch den Wald zurück nach Besigheim, wo Acolon und Trollinger auf uns warten.

Startpunkt: Bahnhof Besigheim

Strecke: 14,9 Kilometer

Dauer: circa vier Stunden

Schwierigkeit: mittel

Die komplette Tourbeschreibung finden Sie hier.

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