Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist mit einem Hubschrauber zu einer Wanderung in das Naturschutzgebiet Wurzacher Ried geflogen. Das sorgt jetzt für Kritik.

Stuttgart - Ein Hubschrauberflug von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu einer Wanderung im Naturschutzgebiet Wurzacher Ried stößt auf Kritik der SPD im Landtag. Kretschmann war im Juni mit einem Hubschrauber 167 Kilometer von Rheinfelden (Kreis Lörrach) nach Bad Wurzach geflogen, um dort an einer Wanderung durchs Moorgebiet teilzunehmen, wie aus einer Antwort auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Gernot Gruber hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

 

„Ich musste mich schon sehr wundern, dass ausgerechnet ein grüner Ministerpräsident auf die Idee kommt, mit dem Hubschrauber zu einem Spaziergang im Moor zu fliegen“, kritisierte Gruber. „Die Renaturierung der Moore, für die an diesem Tag geworben werden sollte, soll neben dem Naturschutz schließlich auch dem Klimaschutz dienen. Das passte überhaupt nicht zusammen.“ Laut SPD hat Kretschmann mit dem Heli-Flug fast eine Tonne CO2 erzeugt.

Das Staatsministerium berichtet in der Antwort von einem Verbrauch von 260 Liter Kerosin. Zum CO2-Ausstoß des Hubschraubers könne keine Aussage getroffen werden, da keine Angaben der Triebwerkshersteller dazu vorlägen. „Der Ministerpräsident nutzt Hubschrauberflüge nur in äußerst wenigen Fällen“, heißt es in der Antwort. „Aufgrund des engen Terminkalenders des Ministerpräsidenten und der verkehrlichen Situation wäre der Termin in Bad Wurzach an diesem Tag bei Nutzung anderer Verkehrsmittel nicht möglich gewesen.“