Nach der Ankündigung der Entlastung bei den Kraftstoffsteuern sind die Preise erst gesunken und nun wieder gestiegen. Ob der Termin 1. Juni für die Steuersenkung kommt, ist immer noch offen.

Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

– Braucht es den Benzinrabatt jetzt doch noch? Wenn alle Vorbereitungen planmäßig laufen, soll nach den jüngsten Ankündigungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zum 1. Juni der Preis von Benzin um 30 Cent und der von Diesel um 14 Cent je Liter sinken. Ganz sicher ist der Termin aber immer noch nicht. Die Größenordnung wird durch die EU-weit verpflichtende Mindeststeuer bestimmt. Das ist auch der Grund, warum der Rabatt bei Diesel niedriger ausfällt. Hier ist das deutsche Steuerniveau bereits relativ niedrig. Die Maßnahme ist auf drei Monate befristet.

 

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Die Mineralölsteuer wird dementsprechend gesenkt. Als der Tankrabatt am 24. März im Rahmen des Entlastungspakets für Energiepreise beschlossen wurde, stand die Politik unter dem Eindruck eines Allzeithochs bei den Kraftstoffen: Der Liter Super hatte am 14. März im deutschen Durchschnitt einen Preis von 2,203 Euro je Liter erreicht, beim Diesel war der Spitzenwert mit 2,321 Euro schon am 10. März erreicht worden.

Preise gehen wieder nach oben

Schon vor dem Beschluss ging dann die Tendenz stetig nach unten bis laut dem Portal Benzinpreis-aktuell.de am 13. April in Deutschland mit durchschnittlich 1,998 Euro je Liter sogar wieder die Marke von zwei Euro unterschritten wurde, auch Diesel erreichte am selben Tag mit 1,967 Euro seinen relativen Tiefpunkt in jüngster Zeit. Doch seither geht es langsam aber stetig wieder nach oben.

Der aktuelle Durchschnittspreis für Benzin liegt in Deutschland wieder bei 2,032 Euro und bei Diesel bei 2,033 Euro. Am günstigsten ist Benzin zurzeit in Karlsruhe mit knapp zwei Euro -was dort traditionell mit der dortigen Raffinerie zu erklären ist. Am teuersten ist Super zurzeit durchschnittlich in Trier mit 2,23 Euro je Liter.

Ölmarkt bleibt angespannt

Wirklich auf Entspannung stehen die Zeichen bei Kraftstoffen gerade nicht. Gerade wieder sind die USA wieder beim saudi-arabischen Kronprinz Mohammed bin Salman mit ihrem Vorstoß gescheitert, durch höhere Förderung die Preisentwicklung zu dämpfen. Hier war offenbar ein Stolperstein, dass die Vereinigten Staaten weiterhin die Aufklärung des Mordes an dem saudischen Regimekritiker Jamal Khashoggi auf der Agenda halten. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gelten zurzeit als die einzigen Lieferanten, die ihre Kapazitäten kurzfristig ausweiten könnten. Doch es gibt einen Faktor, der gegen eine weitere Preissteigerung spricht: Die Konjunktur weltweit beginnt zurzeit, sich angesichts der aktuellen Krisen deutlich abzukühlen.