Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Empört diskutiert die Gruppe über die massiven finanziellen Zuwächse, die sich die Landtagsabgeordneten gerade genehmigt haben – das ist Motivation auch für die Streikenden. Umso mehr freuen sie sich über die große Signalwirkung ihrer Aktion in Verbindung mit den Ausfällen in Berlin und Hamburg. Die Tarifverhandlungen werden am 13. Februar fortgesetzt, doch ist noch nicht mit einem Ergebnis zu rechnen. Für den 1. März ist schon ein weiterer Termin vorgesehen. Weitere Streiks könnten somit folgen.

 

Immer wieder ertönen Lautsprecherdurchsagen: „Aufgrund von Streikmaßnahmen bei den Bodenverkehrsdiensten kommt es zu Verzögerungen... Bitte achten Sie auf die Durchsagen.“ Und andere Flughafen-Mitarbeiter reichen den Passagieren Wasser. Doch all dies kann deren Enttäuschung kaum mindern. Viele von ihnen fühlen sich völlig uninformiert und im Stich gelassen. Ein junger Mann lässt seinen Frust an Verdi-Landesfachbereichsleiter Andreas Schackert aus: „Warum bestrafen Sie mich mit ihrem Streik?“, fragt er empört. Der erwidert, dass der Streik nicht gegen die Passagiere gerichtet sei.

Die Kreuzfahrt ist akut gefährdet

Eine Frau, die mit SAS nach Kopenhagen fliegen will, ist ebenso auf der Palme: In der dänischen Hauptstadt hat sie lediglich zwei Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Bergen, wo sie auf einem Kreuzfahrtschiff einchecken will. Das könnte eng werden, denn bis zum geplanten Abflug in Stuttgart ist lediglich noch eine Stunde Zeit. Hilflos stellt sie sich an einem Infoschalter an. „Hier sagt und weiß keiner etwas“, beklagt sie sich. Zwei weitere Frauen wollen über Kopenhagen nach Shanghai und sind nur wenig gelassener. Ein Mazedonier hat seine Boardingzeit praktisch schon verpasst – er will mit Austria Airlines über Wien nach Skopje fliegen und hat dort einen wichtigen Termin. Erst am Abend startet der nächste planmäßige Flug nach Wien. Ratlos steht er in Terminal zwei – „der Tag ist verloren“, sagt er. Eine weitere Frau verdächtigt irrtümlich den streikgeplagten Lufthansa-Konzern, auch diesen Ausstand zu verursachen: „Die Eurowings und ihre blöden Streiks“, stöhnt sie. „Irgendwie verstehe ich es schon – aber toll ist es nicht.“

Verdi-Fernziel ist der Branchentarifvertrag

Die Stuttgart Ground Services GmbH wurde im Jahr 2000 als Tochterunternehmen der Flughafen Stuttgart GmbH gegründet. Die FSG ist mit 51 Prozent an der SGS beteiligt, 49 Prozent sind im Besitz der Firma Aviation Handling Services (AHS), die aus sieben Flughafengesellschaften besteht. Die SGS ist der einzige Anbieter in Stuttgart, der Leistungen in der Passagierabfertigung anbietet. Verdi zufolge hat die SGS ihren Jahresgewinn von 2014 bis 2016 um über 75 Prozent auf voraussichtlich 1,9 Millionen Euro gesteigert.

Verdi muss mit den Flughafen-Töchtern einzeln verhandeln, hofft aber als Fernziel auf eine bundesweite Tarifbewegung – dann auch unter Einbeziehung der Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf, wo man noch nicht so weit ist. Somit will die Gewerkschaft die in der Branche üblichen Haustarifverträge durch einen bundesweit einheitlichen Branchentarifvertrag ersetzen, der für alle Beschäftigten bei Dienstleistern von Passagierservices und Bodenverkehrsdiensten gelten soll.

Frustration und Irritationen bei den Fluggästen

Empört diskutiert die Gruppe über die massiven finanziellen Zuwächse, die sich die Landtagsabgeordneten gerade genehmigt haben – das ist Motivation auch für die Streikenden. Umso mehr freuen sie sich über die große Signalwirkung ihrer Aktion in Verbindung mit den Ausfällen in Berlin und Hamburg. Die Tarifverhandlungen werden am 13. Februar fortgesetzt, doch ist noch nicht mit einem Ergebnis zu rechnen. Für den 1. März ist schon ein weiterer Termin vorgesehen. Weitere Streiks könnten somit folgen.

Immer wieder ertönen Lautsprecherdurchsagen: „Aufgrund von Streikmaßnahmen bei den Bodenverkehrsdiensten kommt es zu Verzögerungen... Bitte achten Sie auf die Durchsagen.“ Und andere Flughafen-Mitarbeiter reichen den Passagieren Wasser. Doch all dies kann deren Enttäuschung kaum mindern. Viele von ihnen fühlen sich völlig uninformiert und im Stich gelassen. Ein junger Mann lässt seinen Frust an Verdi-Landesfachbereichsleiter Andreas Schackert aus: „Warum bestrafen Sie mich mit ihrem Streik?“, fragt er empört. Der erwidert, dass der Streik nicht gegen die Passagiere gerichtet sei.

Die Kreuzfahrt ist akut gefährdet

Eine Frau, die mit SAS nach Kopenhagen fliegen will, ist ebenso auf der Palme: In der dänischen Hauptstadt hat sie lediglich zwei Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Bergen, wo sie auf einem Kreuzfahrtschiff einchecken will. Das könnte eng werden, denn bis zum geplanten Abflug in Stuttgart ist lediglich noch eine Stunde Zeit. Hilflos stellt sie sich an einem Infoschalter an. „Hier sagt und weiß keiner etwas“, beklagt sie sich. Zwei weitere Frauen wollen über Kopenhagen nach Shanghai und sind nur wenig gelassener. Ein Mazedonier hat seine Boardingzeit praktisch schon verpasst – er will mit Austria Airlines über Wien nach Skopje fliegen und hat dort einen wichtigen Termin. Erst am Abend startet der nächste planmäßige Flug nach Wien. Ratlos steht er in Terminal zwei – „der Tag ist verloren“, sagt er. Eine weitere Frau verdächtigt irrtümlich den streikgeplagten Lufthansa-Konzern, auch diesen Ausstand zu verursachen: „Die Eurowings und ihre blöden Streiks“, stöhnt sie. „Irgendwie verstehe ich es schon – aber toll ist es nicht.“

Verdi-Fernziel ist der Branchentarifvertrag

Die Stuttgart Ground Services GmbH wurde im Jahr 2000 als Tochterunternehmen der Flughafen Stuttgart GmbH gegründet. Die FSG ist mit 51 Prozent an der SGS beteiligt, 49 Prozent sind im Besitz der Firma Aviation Handling Services (AHS), die aus sieben Flughafengesellschaften besteht. Die SGS ist der einzige Anbieter in Stuttgart, der Leistungen in der Passagierabfertigung anbietet. Verdi zufolge hat die SGS ihren Jahresgewinn von 2014 bis 2016 um über 75 Prozent auf voraussichtlich 1,9 Millionen Euro gesteigert.

Verdi muss mit den Flughafen-Töchtern einzeln verhandeln, hofft aber als Fernziel auf eine bundesweite Tarifbewegung – dann auch unter Einbeziehung der Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf, wo man noch nicht so weit ist. Somit will die Gewerkschaft die in der Branche üblichen Haustarifverträge durch einen bundesweit einheitlichen Branchentarifvertrag ersetzen, der für alle Beschäftigten bei Dienstleistern von Passagierservices und Bodenverkehrsdiensten gelten soll.

Hinweise des Flughafens

Der Flughafen Stuttgart empfiehlt allen Passagieren, online einzuchecken und sich möglichst auf Handgepäck zu beschränken. Zudem sei eine Information schon vor der Anreise zum Flughafen ratsam. Zeitnahe Informationen sind auf der Website des Flughafens unter www.stuttgart-airport.com sowie bei Twitter (@str_flughafen) oder bei der Airline erhältlich.