Nach dem Anlaufen der Warnstreiks bei der Postbank am Montag, schwanken die Angaben der betroffenen Filialen zwischen 140 und 200. In Baden-Württemberg war wohl nur eine Filiale in Esslingen betroffen.

Stuttgart/Bonn/Berlin - Vor den in dieser Woche angesetzten Tarifverhandlungen bei der Postbank hat Verdi zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft blieben zum Wochenbeginn rund 200 Postbank-Filialen geschlossen. Am Montag standen im Südwesten lediglich die Kunden der Filiale in Esslingen vor verschlossener Tür, wie ein Verdi-Sprecher sagte.

 

Eine Postbank-Sprecherin sprach dagegen von etwa 140 betroffenen Standorten. Bundesweit betreibt das Geldinstitut rund 1100 Filialen. Weitere Aktionen gab es nach Verdi-Angaben unter anderem in den Verwaltungsbereichen der Postbank.

Am vergangenen Dienstag waren wegen Betriebsversammlungen im Land fast alle 150 Filialen geschlossen geblieben. Auch bundesweit sollte es Warnstreiks nur an „ausgewählten Stellen“ geben.

Hintergrund der Aktionen sind zwei derzeit laufende Tarifrunden. Verhandelt wird für 9500 Beschäftigte der Postbank Filialvertrieb AG sowie für rund 2700 Beschäftigte der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe. Die Tarifrunden sollen am 4. und 5. März in Bonn fortgesetzt werden. Bis dahin soll es laut Verdi keine weiteren Aktionen in Baden-Württemberg geben.

Die Postbank ist eine Tochter der Deutschen Bank. Für die Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG fordert die Gewerkschaft ein Angebot zum Kündigungsschutz und ein verbessertes Gehaltsangebot. Bisher hatten die Arbeitgeber jeweils 1,6 Prozent zum 1. März 2015 und 2016 angeboten. Für die Beschäftigten der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe fordert Verdi dagegen den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020 und einen Tarifvertrag zum Vorruhestand.